ISOLA MADRE

Die größte und zugleich intimste der Borromäischen Inseln ist von äußerster Raffinesse geprägt. Ein 8 Hektar großer Park mit seltenen Baumarten umgibt den Palazzo. Dieses elegante Haus, das sich im Süden der Insel an ihrem höchsten Punkt erhebt, wurde im 16. Jahrhundert zum persönlichen Wohnsitz der Borromeos. Meisterhafte Gemälde, Bilder und Wandteppiche füllen die Säle, aber die kuriosesten Stücke bleiben die Kulissen für das Marionettentheater aus dem 18. und 19. Es macht Spaß, den Marionetten zuzusehen, die als Figuren der Commedia dell'Arte, als Teufelchen oder als Prinzen aus Tausendundeiner Nacht gekleidet sind. Am erstaunlichsten ist die Reihe von Spezialeffekten, die für die Aufführungen vorgesehen sind: Feuer, Rauch und Lichtspiele!

Der botanische Garten ist einer der ältesten und reichsten in Italien. Von dem nackten Felsen, den die Insel ursprünglich darstellte, wurde dieser Ort im 15. Jahrhundert zunächst zu einem Obstgarten und dann zu einem Orangenhain. Graf Giberto Borromeo und sein Sohn Vitaliano verwandelten sie Anfang des 19. Jahrhunderts in einen wunderschönen Park im englischen Stil. Pflanzen aus Australien, Tibet, Peru und Chile wachsen hier dank des Mikroklimas. Eine 25 Meter hohe Kaschmirzypresse, die 2006 fast von einem Sturm entwurzelt wurde, steht vor dem Palast; heute verankert ein System aus Kabeln und Masten diesen 150 Jahre alten Baum, der in Europa einzigartig ist, fest im Gelände. Und inmitten tropischer Pflanzen laufen Hühner, wilde Fasane, bunte Papageien und blau-weiße Pfauen herum, was die Abwechslung dieses zauberhaften Gartens noch verstärkt.