CHIESA DI SANT'ANGELO A NILO

Diese Kirche mit ihrer breiten rot-grauen Barockfassade verdankt ihren Namen der Tatsache, dass im 1. Jahrhundert n. Chr. in diesem Viertel eine Kolonie ägyptischer Händler aus Alexandria ansässig war. Davon zeugt auch die Statue des Nilgottes, die in der Nähe gefunden wurde und in der Mitte des kleinen Platzes nebenan aufgestellt ist: Der Fluss wird als Mann mit Vollbart dargestellt, der ein Füllhorn hält und sich auf eine Sphinx stützt. Die Kirche hingegen wurde 1384 fertiggestellt und ist auch unter dem Namen Brancaccio-Kapelle bekannt, benannt nach der Familie, die den Bau neben ihrem Palast in Auftrag gab. Man kommt vor allem hierher, um das Grabmal des Kardinals Rinaldo Brancaccio zu bewundern, der 1423 starb. Die Ausführung dieses Werkes, das zwischen 1426 und 1428 in Pisa entstand, wurde zwei großen Künstlern der Renaissance anvertraut: Michelozzo, Bildhauer und Architekt, und dem jungen Donatello, der das Basrelief von Mariä Himmelfahrt, das den Sarkophag schmückt, schuf. Er wandte eine Technik an, die er einige Jahre zuvor in Florenz entwickelt hatte und die als stiacciato bezeichnet wird: Das Relief ist extrem leicht, die Figuren ragen kaum aus dem Hintergrund heraus, und das Werk sollte idealerweise einem Streiflicht ausgesetzt werden, das die Zartheit der Modellierung hervorhebt. Um diesen Effekt zu erzielen, benutzte der Künstler keine Bildhauerscheren, sondern Feilen. Achten Sie auch auf das Gemälde über dem Altar, einen Heiligen Michael von Marco Pino, einem bedeutenden Maler Neapels aus dem 16.