BASILICA DI SAN LORENZO MAGGIORE

Das Untergeschoss des Kirchenkomplexes von San Lorenzo Maggiore enthält eine klare Stratigraphie der verschiedenen Besiedlungsstufen des Ortes im Laufe der Zeit: griechische Überreste, römische Besiedlung und im 6. Jahrhundert der Bau einer frühchristlichen Basilika. Diese wurde durch die heutige Kirche ersetzt, die ab 1270 auf Wunsch von König Karl I. von Anjou zum Gedenken an die Schlacht von Benevent errichtet wurde. Der Bau wurde französischen Baumeistern anvertraut, deren Einfluss vor allem am Kopfende deutlich wird: Die polygonale Apsis, die von einem Deambulatorium mit Strahlenkapellen umgeben ist, reproduziert die Vorbilder der französischen gotischen Architektur. Das Innere stellt somit eines der bedeutendsten gotischen Ensembles in Süditalien dar. Die Fassade hingegen ist ein barocker Zusatz des Architekten Sanfelice aus dem Jahr 1742. Verpassen Sie nicht die Überreste von Fresken von Giottos Schülern in den Kapellen des Chorumgangs und im rechten Querschiff(Geschichten der Magdalena und Geschichten der Jungfrau Maria). Ebenfalls im Chorumgang befindet sich das Grabmal von Katharina von Habsburg, der ersten Frau von Karl Herzog von Kalabrien, ein Werk des sienesischen Bildhauers Tino di Camaino (erste Hälfte des 14. Jh.). Hauptaltar mit Statuen und Reliefs von Giovanni da Nola im Renaissancestil (um 1530). Vom eleganten Kreuzgang aus dem 18. Jahrhundert aus gelangt man zum Museum und zur archäologischen Zone. Das Museo dell'Opera di San Lorenzo Maggiore erstreckt sich über vier Ebenen: Es zeigt eine Sammlung von Objekten, die zum religiösen Komplex und seinem Untergeschoss gehören und 25 Jahrhunderte Geschichte abdecken, von der griechisch-römischen Antike über das Mittelalter bis hin zum 19. In der archäologischen Zone schließlich, die sich in etwa zehn Metern Tiefe befindet, sind die Überreste der römischen Stadt recht eindrucksvoll: Man erkennt das Macellum, den antiken Markt, der aus einem großen rechteckigen Hof bestand, der von Säulengängen umgeben war und zu dem sich die Tabernae (Läden) öffneten. Der Bereich um die Piazza San Gaetano entsprach dem römischen Forum, dem zivilen, kommerziellen und religiösen Herz der Stadt. Es lag entlang des decumanus maximus, der Hauptachse der Stadt, deren Verlauf die heutige Via Tribunali beibehalten hat. Unter dem römischen Niveau wurden auch die Überreste griechischer Mauern aus großen Tuffsteinblöcken freigelegt. Auch die Fundamente der frühchristlichen Basilika sind sichtbar. Es besteht die Möglichkeit, vor Ort eine Führung in deutscher Sprache zu buchen.