CASTEL NUOVO

Das auch als Maschio Angioino (angevinischer Bergfried) bezeichnete "Neue Schloss" wurde ab 1279 von Karl I. von Anjou nach dem Vorbild des Schlosses von Angers errichtet. Es wurde zur neuen königlichen Residenz der Herrscher von Neapel, die sich bis dahin im Castel dell'Ovo niedergelassen hatten. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vertrieb Alfons von Aragon die Anjou-Dynastie und ließ die Anlage von dem katalanischen Architekten Guillermo Sagrera komplett umgestalten. Die Burg erhielt ihre heutige, mit Piperno (Stein vulkanischen Ursprungs) verkleidete Silhouette mit fünf massiven, mit Zinnen versehenen Türmen. Zwei dieser Türme umrahmen den Triumphbogen von Alfons I., das monumentale Eingangsportal^, das in Neapel den Übergang von der Gotik zur Renaissance markiert. Es wurde 1467 von Künstlern aus Nord- und Mittelitalien, darunter Francesco Laurana, errichtet und feiert die Machtübernahme durch Alfonso I. von Aragon. Das Basrelief des Frieses zeigt seinen triumphalen Einzug in Neapel im Jahr 1443; der Herrscher steht in der Mitte des Zuges und thront auf einem mit einem Baldachin bedeckten Wagen. Im Inneren des Schlosses sind die verschiedenen Räume um den zentralen Hof herum angeordnet. Der majestätische Sala dei Baroni wird von einem gotischen Sterngewölbe in 28 m Höhe überspannt. Der Saal erhielt seinen Namen, weil hier 1486 Barone, die mit den Anjou verbündet waren und eine Verschwörung gegen Ferdinand I.^von Aragonien planten, festgenommen wurden. In der Sala dell'Armeria gibt der Glasboden den Blick auf die archäologischen Überreste frei, die bei Ausgrabungen in den 1990er Jahren entdeckt wurden. Es handelt sich um die Grundmauern einer römischen Villa. Im Mittelalter wurde das verlassene Gebiet als Nekropole genutzt; einige Gräber sind zu sehen. Als Nächstes sollten Sie sich die Cappella Palatina ansehen, die sich durch ein Marmorportal im Renaissancestil zum Hof hin öffnet. Im Inneren befinden sich mehrere Skulpturen von Künstlern, die am Triumphbogen mitgearbeitet haben, darunter eine Madonna mit Kind von Francesco Laurana, sowie lose Fresken aus einem Schloss in der Provinz Caserta. Die Wände der Kapelle waren mit einem Gemäldezyklus von Giotto geschmückt; leider sind nur noch wenige Überreste davon erhalten. Das Museo Civico erstreckt sich über zwei Stockwerke. Das erste Stockwerk behandelt die Geschichte der Malerei in Neapel vom 15. bis zum 18. Jahrhundert anhand von Werken aus den verschiedenen Klöstern und Kirchen der Stadt. Hier ist auch die originale Bronzetür des Schlosses zu sehen, die am unteren Ende eines Flügels durch eine Kanonenkugel verformt wurde, die darin steckte. Im zweiten Stockwerk befinden sich Gemälde aus dem 18. bis 20.