CATHÉDRALE SAINT-MARTIN (DÓM SV. MARTINA)

Sie ist zweifellos die am besten erhaltene und größte gotische Kirche in Bratislava. Dank ihrer Größe dominiert sie seit Jahrhunderten das Panorama der Stadt. In dieser Kathedrale wurden fast dreihundert Jahre lang die Könige von Ungarn während der Zeit der Invasion des Osmanischen Reiches gekrönt. Zu den berühmtesten Herrschern, die hier gekrönt wurden, gehörten Joseph I. und Maria Theresia von Österreich. Die Kathedrale wurde Anfang des 14. Jahrhunderts anstelle einer alten romanischen Kirche aus dem Jahr 1221 errichtet und im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut und restauriert. Da sie an die Stadtmauern und nun an die Stadtautobahn, die das Zentrum in zwei Hälften teilt, angebaut ist, konnte sie sich nie nach Osten ausdehnen, und ihr Eingangstor liegt aus Platzmangel nicht gegenüber dem Altar. Sie ist sicherlich nicht eine der schönsten Kathedralen, abgesehen von einigen Barockskulpturen von G. R. Donner aus dem 18. Jahrhundert. Eine stellt den heiligen Martin dar, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, eine zweite schmückt die Kapelle Saint-Jean-l'Aumônier mit trauernden Figuren. Außerdem schuf er ein Relief der Passion und die kniende Statue von Imrich Esterházy, dem Bischof und Mäzen der Kirche. In einem silbernen Sarg über dem Altar der Kapelle lag der heilige Johannes der Seelsorger, ein wichtiger Heiliger der orthodoxen Kirche. Im Jahr 2000 wurden seine Reliquien an die orthodoxe Kirche von Lemessos auf Zypern, dem Geburtsort des Heiligen, zurückgegeben.