KÖNIGSPLATZ

Ein Hauch von antiker Welt mitten im Herzen Münchens. ^Jahrhunderts gab König Ludwig ^I. von Bayern den Bau dieses "königlichen Platzes" in Auftrag, der von der Tempelarchitektur der griechischen Antike inspiriert wurde. Der Monarch, der sich für das antike Griechenland begeisterte, wollte den Platz zum Haupteingang in den Westen der Stadt machen und gleichzeitig ein Forum für die Künste errichten. "Ich werde nicht ruhen, bis München wie Athen aussieht", erklärte er bei seinem Amtsantritt im Jahr 1825.

Der von Karl von Fischer entworfene und von Leo von Klenze ausgeführte symmetrische Platz ist eine neoklassizistische Agora, die von drei Gebäuden mit griechischem Tempelcharakter eingerahmt wird: DiePropyläen im Westen sind von der Akropolis in Athen inspiriert, dieGlyptothek im Norden und dieAntikensammlung im Süden sind wie zwei Tempel, die sich gegenüberstehen. Diese drei Gebäude bilden ein harmonisches Ganzes, in dem die Stile miteinander in Dialog treten: Auf die dorische Kolonnade der Propyläen antwortet die ionische Kolonnade der Glyptothek, die der korinthischen Kolonnade der Antikensammlung gegenübersteht.

Der Königsplatz symbolisiert auch die engen Verbindungen zwischen Bayern und dem neuen griechischen Staat, dessen Kampf für die Unabhängigkeit von Ludwig ^I. finanziell unterstützt wurde. Diese Episode des griechischen Aufstands gegen das osmanische Joch wird in den Friesen an den Türmen der Propyläen erzählt. Es sei auch daran erinnert, dass der erste König der Griechen, Otto I., ein bayerischer Prinz aus der Familie der Wittelsbacher und der zweite Sohn Ludwigs ^I. war.

Der Königsplatz hat auch eine dunklere Zeit erlebt. Im Jahr 1935 ließ Adolf Hitler den Platz komplett mit Granit bedecken, um Paraden abhalten zu können. Außerdem errichtete er am östlichen Ende des Platzes Tempel zu Ehren derer, die beim Bierhallenputsch von 1923 ums Leben gekommen waren. Und in der Arcisstraße, direkt neben diesen Tempeln, befand sich der Eingang zu Hitlers Führerbau, der 1937 fertiggestellt wurde. Der ehemalige öffentliche Bau der Nazis beherbergt heute die Hochschule für Musik und Theater. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem der Königsplatz durch die Bombenangriffe der Alliierten stark beschädigt wurde, wurde der Platz hauptsächlich als Parkplatz für Autos genutzt und erhielt erst Ende der 1980er Jahre sein ursprüngliches Aussehen zurück.

Heute ist der Königsplatz wieder ein edler, grüner und angenehmer Platz zum Luftschnappen und Sonnenbaden. Im Sommer finden hier regelmäßig Open-Air-Konzerte und Kinoveranstaltungen statt.