MÄRTYRERALLEE

Die Allee der Märtyrer liegt auf einem Hügel über der Stadt oberhalb des westlichen Endes des Boulevards und ist ein geschichtsträchtiger und emotionaler Ort. Seit 1991 ist dieser große, mehrmals umgestaltete Park den Märtyrern des Landes gewidmet: denen des Unabhängigkeitskrieges (insbesondere den Opfern des Massakers, das die sowjetischen Truppen am 20. Januar 1990 in Baku verübten) und später denen des Berg-Karabach-Konflikts. Beachten Sie am Eingang das Denkmal für die 1130 türkischen Offiziere und Soldaten, die von Atatürk nach Baku geschickt wurden, um die Engländer von der aserbaidschanischen Küste zu vertreiben. Die kleine Moschee mit den typisch sunnitischen Minaretten, die von der Türkei errichtet wurde, wirkt winzig neben dem riesigen Gebäude, das mit seinen 33 Stockwerken den Hügel überragt und dessen drei Teile die drei Flammen, das Wahrzeichen Bakus, symbolisieren.

Auf dem Weg zur eigentlichen Allee reihen sich Hunderte von Gräbern am Hang des Hügels aneinander, die alle mit einer eingravierten Plakette mit dem Bild des begrabenen Helden versehen sind. Die Stimmung ist andächtig und die allgemeine Atmosphäre ähnelt ein wenig der des Père Lachaise, wobei die Emotionen des Krieges noch hinzukommen. Am Ende des Friedhofs befindet sich ein Aussichtspunkt mit einer ewigen Flamme, von dem aus man einen Blick über ganz Baku genießen kann. Mit einer Standseilbahn kann man vom Ende des Boulevards aus die Allee der Märtyrer erreichen.