Basel, die drittgrößte Stadt der Schweiz, feierte Anfang März wie jedes Jahr 72 Stunden lang ihren Karneval. Eine legendäre Zeit, in der ein Hauch von Wahnsinn die ganze Stadt erfasst, und wir waren dabei!

Montag, 6. März, 4 Uhr morgens: Der Karneval beginnt

Wie jedes Jahr wird der Karneval am Montag nach Aschermittwoch mit dem Morgen-streich um 4 Uhr morgens eingeläutet. Dieses Jahr war es also Montag, der 6. März..

Man muss wirklich früh aufstehen, um an dieser spektakulären Parade teilzunehmen, aber das Spektakel ist es wert!

Bereits um 3:30 Uhr versammelten sich die meisten der Zehntausenden von Zuschauern auf dem Rathausplatz, wo die Parade begann. Einige haben übrigens nicht geschlafen, sondern lieber in den umliegenden Bars gefeiert, während sie auf den Beginn der Show warteten.

Plötzlich schlägt eine Glocke der Stadtuhr viermal. Es ist genau vier Uhr.

Und genau in diesem Moment wird die Stadt plötzlich in Dunkelheit gehüllt

Dann ziehen über 200 riesige Laternen, die die wichtigsten Ereignisse des Jahres karikieren, zum Rhythmus von Trommeln und Flöten vorbei.

Alle Umziehenden tragen ikonoklastische Masken, und einige haben auch hübsche, selbstgebastelte Mini-Laternen auf dem Kopf.

Zwischen der sich wiederholenden Musik der Trommeln, dem sanften Licht der Laternen und dem Schlafmangel fühlt man sich wie in einem hypnotischen Traum. Ein halluzinatorisches Erlebnis im ursprünglichen Sinne des Wortes, aber von unglaublicher Schönheit.

Montag, 6. März, 13.30 Uhr

Nachdem sich alle von der Morgenparade erholt haben, kommen die Gruppen zurück, die mitten in der Nacht marschiert sind und die man im Helldunkel der Morgendämmerung kaum erahnen konnte.

Um 13.30 Uhr marschieren sie erneut, diesmal aber bei Tageslicht! Das ist der sogenannte "Cortège", bei dem fast 500 "Cliquen" (so der offizielle Name der Karnevalstruppen) wieder im Rhythmus von Trommeln und Flöten paradieren

Fast 12.000 verkleidete Personen folgen dann pro Clique aufeinander und man erfährt, welches satirische Thema sie entsprechend ihrer Verkleidung und dem Design ihrer Riesenlaterne gewählt haben

In diesem Jahr standen vor allem Donald Trump und der Brexit im Mittelpunkt der satirischen Themen.

Diese neue Parade war beeindruckend und es regnete Konfetti - auch auf uns!

Von Montagabend bis Mittwochmorgen können die Laternen der Cliquen auf dem Münsterplatz bewundert werden. Sowohl aus der Ferne als auch aus der Nähe ist das eine Augenweide.

Am Dienstag, den 7. März, ab 13.30 Uhr

Am zweiten Tag des Karnevals bilden Hunderte von verkleideten Kindern, allein oder in Gruppen, aber immer in Begleitung von Erwachsenen, einen fröhlichen Umzug zu Fuß oder auf Wagen. Sie bewerfen die Passanten mit Konfetti und verteilen Süßigkeiten an alle.

Die "Binggis"- so werden die Kinder in Basel genannt - sind nach Lust und Laune verkleidet. Und sie sind alle aus dem Häuschen! Und dazu gibt es auch allen Grund. Plötzlich wird nämlich die gesamte Innenstadt von Basel zu ihrem Spielplatz.

Das ist wirklich ein knackiges und sehr festliches Spektakel!

Es ist kein kleinerer Karneval als der der Erwachsenen, sondern genau der gleiche Umfang mit noch mehr Spaß und noch mehr Konfetti.

Mittwoch, 8. März, Ende des Karnevals

Es ist schon vorbei, aber wir fahren mit vielen Bildern im Kopf und noch mehr Konfetti in den Taschen ab, als wir in den TGV Lyria steigen.

In knapp drei Stunden sind wir schon in Paris, aber wir sagen uns, dass wir nächstes Jahr wiederkommen werden, um diesen typisch schweizerischen Karnevalswahnsinn erneut zu erleben!

Nützliches

Offizielle Website von Basel Tourismus www.basel.com

Offizielle Website von Schweiz Tourismus : www.suisse.com

TGV Lyria www.tgv-lyria.com