KUNSTMUSEUM

Es ist sicherlich eines der schönsten und interessantesten Museen in Algier und außerdem eines der größten Kunstmuseen Afrikas.

Ein wenig zur Geschichte. Das elegante Nationalmuseum der Schönen Künste, das von Paul Guion entworfen wurde, erhebt sich majestätisch gegenüber dem Jardin d'Essai (Versuchsgarten). Es wurde 1930 anlässlich der Hundertjahrfeier eingeweiht und ist das größte Museum Algeriens. Das Museum erhielt zunächst die Sammlungen des ehemaligen städtischen Museums der Schönen Künste, das sich an der Stelle des heutigen Hotels Safir befand, und wurde unter der Leitung von Jean Alazard weiter ausgebaut. Während des Algerienkriegs repatriierte Frankreich zahlreiche Werke, und es dauerte bis 1965, bis das Museum wieder seine Türen öffnete, und 1968, bis die Institution ihre Werke zurückerhielt. Das Museum wurde vor allem durch Schenkungen und den Erwerb von Werken zeitgenössischer algerischer Künstler kontinuierlich erweitert. Es zeigt eine Sammlung von Gemälden europäischer Machart aus dem ¹⁴. bis ²⁰. Jahrhundert (Fantin-Latour, Pissaro, Gauguin, Corot, Monet, Vuillard oder Utrillo), Skulpturen, insbesondere Werke von Rodin, Maillol, Bourdelle und Belmondo. Drei Säle sind dem Orientalismus gewidmet, der sich ab 1830 mit Werken von Eugène Delacroix, Alfred Dehodencq, Théodore Chassériau, Auguste Renoir, Eugène Fromentin oder Etienne-Nasreddine Dinet ausbreitete. Die algerische Kunst ist durch eine Sammlung von Werken von Mohamed Temmam, Abdelhalim Hemche, Mohamed Ranem, Bachir Yellès und durch die Arbeit der Künstler der "Schule des Zeichens", darunter Mohamed Khadda, und die des Kollektivs Aouchem, Denis Martinez, Baya, Mesli Choukri... vertreten. Die algeristische Strömung ist durch die Werke von Albert Marquet vertreten, die hauptsächlich Hafenansichten in Szene setzen. Das Museum zeigt auch zeitgenössische algerische Künstler wie Boutaleb, Mohamed Bouzid, Baya, Mohamed Khadda, Abdallah Benanteur und mehrere internationale Künstler wie Wilfredo Lam, Roberto Matta, Ernest Pignon-Ernest.... die die algerische Sache unterstützt hatten und 1963 anlässlich der Ausstellung "Art et Révolution" (Kunst und Revolution) Werke spendeten. Das Kupferstichkabinett zeigt eine erhabene Sammlung des algerischen Meisters der Miniaturmalerei und Buchmalerei, Mohamed Racim.

Die Bibliothek des Museums wurde renoviert und bietet seit April 2009 einen neuen Raum zum Lesen, für kulturelle Begegnungen und Workshops. Die hübsche Terrasse des Museums bietet einen erhabenen Blick auf den darunter liegenden Jardin d'Essai. Hier lässt es sich gut eine Weile sitzen, um die üppige Vegetation des Parks und das Meer im Hintergrund zu betrachten.