NATIONALMUSEUM FÜR VOLKSKUNST UND TRADITIONEN

Der Palast wurde um 1570 von Yahia Raïs, einem Offizier der algerischen Flotte, an der Stelle einer alten Zaouïa erbaut und ist auch unter dem Namen Dar Bacri bekannt. Das Anwesen war einige Jahre lang der Wohnsitz von Michel Cohen Bacri, einem reichen Weizenhändler, der für seine Verwicklung in den Schuldenstreit Frankreichs mit Algerien bekannt war, der zum "Fächerstreich" führte, dem Vorwand für die Eroberung Algiers durch die Franzosen.

Der Palast wurde 1789 von Hassan El Khaznadji gekauft, der damals Finanzminister unter dem Dey Mohamed Ben Othman (1766-1791) war. Der Minister und spätere Dey Hassan Pascha restaurierte und vergrößerte das Gebäude, um es seiner Tochter Khadaoudj zu schenken, die angeblich erblindet war, weil sie ihre Schönheit im Spiegel bewundert hatte. Die Enkel des Dey Hassan Pascha erbten den Palast, bevor die Franzosen ihn 1830 beschlagnahmten, um das erste Rathaus von Algier und später das Hotel des Generalstaatsanwalts und das Hotel des ersten Präsidenten des Berufungsgerichts zu beherbergen. Der Palast wurde daraufhin zahlreichen Umbauten unterzogen.

Ab 1947 wurde das Haus dem technischen Dienst des algerischen Handwerks zugeteilt und 1987 zum Museum für Kunst und Traditionen des Volkes.

Das Museum umfasst eine schöne Sammlung von Teppichen, Töpferwaren, Keramiken, Kupferschmiedearbeiten sowie Berberschmuck... Die Ausstellung ist interessant und bietet die Gelegenheit, ein typisches Wohnhaus der Kasbah zu entdecken. Einer der Räume im Obergeschoss ist mit wunderschönen Delfter Kacheln geschmückt.