CUARTEL DE BALLAJÁ

Es gibt nur wenige Gebäude in Old San Juan, die so weitläufig sind. Und das aus gutem Grund: Gegenüber dem Castillo San Felipe del Morro gelegen, wurde das Cuartel de Ballajá von 1854 bis 1864 als Unterkunft für die spanischen und puertoricanischen Regimenter erbaut und konnte bis zu 1000 Personen, hauptsächlich Soldaten und ihre Familien, beherbergen. Eine Kapelle wurde 1881 hinzugefügt. Nach der Invasion der US-Armee im Jahr 1898 wurde das Cuartel de Ballajá bis 1936 besetzt. Während des Zweiten Weltkriegs wird das Gebäude als Krankenhaus genutzt. 1976 fällt das Cuartel de Ballajá an die puertoricanische Regierung zurück. Das Gebäude wurde bis 1992 mehr oder weniger vernachlässigt. Ricardo Alegría, ein bekannter Archäologe aus Puerto Rico, schlug vor, das Gebäude im Rahmen der 500-Jahr-Feier des Austauschs zwischen Europäern und den indigenen Völkern Amerikas zu sanieren und in ein Museum für die Amerikas zu verwandeln. Das dreistöckige Gebäude zeichnet sich durch imposante Ein- und Ausgangstüren, einen geräumigen Innenhof, große Balkone und breite Arkaden aus. Es handelt sich um das letzte große Architekturprojekt, das die Spanier in der Neuen Welt errichteten. Heute beherbergt es das Museo de las Américas, eine Tanz- und Musikschule, die Akademie der spanischen Sprache in Puerto Rico, das Staatliche Amt für historische Konservierung sowie ein sehr bekanntes Café (Don Ruiz) und ein Restaurant (Rincón Ibérico). Das Cuartel de Ballajá ist einen Besuch wert, zumindest für eine Kaffeepause und ein paar schöne Grafikfotos.