ET'HEM BEY-MOSCHEE

Diese kleine Moschee aus der osmanischen Zeit (Xhamia e Haxhi Et'hem Beut) ist eine der schönsten Moscheen des Landes. Heute grenzt sie an das Rathaus. Sie wurde von 1794 bis 1821 unter der Leitung des albanischen Religionsführers Mullah Bey und später seines Sohnes, des Verwaltungsbeamten und Dichters Haxhi Et'hem Bey, erbaut. Sie ist eines der wenigen Überbleibsel der osmanischen Vergangenheit der Hauptstadt. Während der kommunistischen Diktatur wurde sie geschlossen, während der atheistischen Kampagne von 1967 jedoch verschont. Am 18. Januar 1991 wurde sie ohne Genehmigung der Behörden wieder für den Gottesdienst geöffnet. An diesem Tag nahmen etwa 10.000 Menschen am großen Freitagsgebet auf dem Skanderbeg-Platz teil. Zunächst gelangt man zu einem zarten Säulengang, der aus vierzehn Rundbögen auf fünfzehn Säulen besteht. Er beherbergt die Gräber seiner beiden Auftraggeber und das Grab der Frau von Haxhi Et'hem Bey. Die Außenwände sind mit Malereien verziert, die idyllische Landschaften darstellen. Diese Motive sind in der islamischen Kunst des 19. Jahrhunderts selten und weisen auf einen Einfluss der Bektaschime hin, einer Bruderschaft, der Haxhi Et'hem Bey mehrere Gedichte gewidmet hatte. Der kleine, auf einem quadratischen Grundriss errichtete Gebetsraum bietet nur 60 Gläubigen Platz. Er ist von einer Kuppel bedeckt und von einem großen, zarten Säulengang umgeben. Auch er ist mit Malereien verziert, die sich bis unter die Kuppel erstrecken. Frauen können den kleinen Balkon betreten, der für sie reserviert ist, um die Dekoration aus der Nähe zu betrachten. Das Minarett (39 m hoch) wurde 1939 von den Italienern im Zuge des Baus des heutigen Rathauses wieder aufgebaut.