STRAND UND CANYON VON GJIPE

Dieser Ort (Plazh Kanioni i Gjipesë) ist wunderschön: ein 400 m langer Kieselstrand, der unter einer Klippe eingeklemmt ist, und vollkommen klares Wasser. Die Klippe wird von einem tiefen, 800 m langen und 10-20 m breiten Canyon durchbrochen, den man zu Fuß eine halbe Stunde lang erkunden kann, bis die Vegetation und die Felsen den Weg versperren. Die Stätte ist offiziell privat: Sie gehörte der Tochter von Enver Hoxha und soll nun der Tochter des ehemaligen Premierministers Sali Berisha gehören. Dies erklärt, warum der Weg zum Strand über eine einspurige, geteerte Straße mit Bürgersteig und Beleuchtung führt (die anscheinend nur dann in Betrieb ist, wenn hochrangige Gäste kommen...). Die Straße schlängelt sich 2,5 km bis zum orthodoxen Kloster des Heiligen Theodor. Das Kloster wurde im ¹⁴. Jahrhundert erbaut und bis zum ¹⁹. Jahrhundert ständig erweitert. Das verlassene Kloster liegt mitten im Grünen und bietet einen herrlichen Ausblick auf das Ionische Meer. Obwohl es während der kommunistischen Zeit als Kaserne genutzt wurde, hat es sein ursprüngliches Aussehen mit seinem großen Hof, der zu den Werkstätten und Wohnungen der Mönche führt, bewahrt. Vom Kloster aus gelangt man über einen steinigen Pfad in 20 Minuten zum Strand. Eine andere, schönere Möglichkeit ist die Anreise über das Meer, indem man sich am Jale Beach ein Kajak mietet. Dort angekommen, macht sich der Übertourismus deutlich bemerkbar: Zigarettenkippen und Müll in den Kieselsteinen, Liegestühle, die zu hohen Preisen vermietet werden. Doch das ist an der "albanischen Riviera" kaum noch verwunderlich.