MAISON D'ISMAIL KADARÉ

In diesem Haus (Muzeu Shtëpia Kadare) wurde 1936 der größte albanische Schriftsteller geboren. Wenn Sie die Chronik der Stadt aus Stein (1973) mitgenommen haben, finden Sie hier die Kulisse der phantasmagorischen Kindheit des jungen Ismail Kadare wieder. Aber Sie müssen wie er ein wenig Fantasie mitbringen. Denn das alte Festungshaus aus dem ¹⁹. Jahrhundert wurde während des Bürgerkriegs 1997 geplündert und 1999 durch einen Brand teilweise zerstört. Nach der vollständigen Renovierung und der Eröffnung als Museum durch die Gemeinde im Jahr 2016 blieben die beiden Gebäudeteile jedoch erhalten und wurden von einem wunderschönen Dach aus dicken Schieferplatten, die von Balken getragen werden, gekrönt. Es waren dieselben Schieferplatten, die, als sie einstürzten, das verursachten, was Kadare als "Bombardierung" seines Hauses bezeichnete. Der riesige Keller, in dem die Bewohner des Viertels während des griechisch-italienischen Krieges (eine prägende Episode im Werk des Romanciers) untergebracht waren, ist nicht in der Besichtigung enthalten. In den oberen Stockwerken ist der große holzgetäfelte Saal, der ursprünglich für Empfänge gedacht war, der am besten gepflegte Teil. Er beherbergt einige Gegenstände aus dem Besitz der Familie (darunter die Wiege des kleinen Ismail), aber alles wurde neu renoviert und es fehlt ihm zwangsläufig die Patina. Das Labyrinth der Räume erinnert eher wenig an die manchmal bedrückende Atmosphäre, die der Schriftsteller insbesondere in La Poupée (2015), einer kurzen Erzählung über seine Mutter Hatixhe Dobi, beschrieben hat: "Häuser wie unseres schienen wie absichtlich gebaut, um Feindseligkeit und Missverständnisse fortzusetzen."