DYTYNETS (ДИТИНЕЦЬ)

Vor langer Zeit befand sich auf diesem Hügel die Festung Tschernihiw, die 1799 endgültig zerstört wurde. Der Besuch dieses Gebiets wird von den Einheimischen ironischerweise als "Spaziergang von Kanone zu Kanone" bezeichnet. Tatsächlich wurde die Linie, die den alten Stadtmauern entsprach, im Jahr 1911 mit zwölf Kanonen aus dem 18. Das Gebiet des Parks ist mit alten Denkmälern übersät. Hier befindet sich die Verklärungskirche (Спасо-Преображенський собор) mit ihren fünf vergoldeten Kuppeln. Sie wurde Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet und 1792-1798 umgebaut. In ihrem Inneren befinden sich die Gräber mehrerer Fürsten des Kiewer Rus. Nicht weit entfernt befindet sich die Kirche der Heiligen Boris und Gleb (Борисоглiбський собор), die Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut und im Laufe des 17. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Die Ausgrabungen zeugen von den alten Fundamenten und der Fantasie der örtlichen Bildhauer, die das "Monster von Tschernihiw" erfanden - eine imaginäre Bestie mit Schlangenkörper, Löwenkopf, Adlerflügeln und Feuer speiend, die so den Schrecken in den vier Elementen darstellte. Die Kirche des Heiligen Boris und Gleb entlehnt Züge der romanischen Architektur, die sich mit byzantinischen Einflüssen vermischen und vom reichen Handel des Kiewer Russlands vor der tatarischen Invasion zeugen. Links das barocke Tschernihiw-College; es stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde dank der finanziellen Unterstützung von Ivan Mazepa errichtet. Im zweiten Stock wurde ein Klassenzimmer aus der damaligen Zeit rekonstruiert. Die Schule beherbergt auch eine interessante Sammlung von Volksikonen, Ikonen, die selbst die ärmsten Bauern zu Hause besaßen. Als Werke lokaler Künstler waren diese Darstellungen vom Klerus verboten, aber dennoch weit verbreitet. Die dargestellten Heiligen und Szenen unterscheiden sich von der offiziellen, vom Klerus geförderten Kunst, bei der jeder Beruf seinen Schutzheiligen repräsentierte. Von der alten Zitadelle aus eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Desna und die Boldiny-Hügel mit den drei Klöstern Eletski, Uspenski und Troitsko-Illinski.