PLACE DU MARCHÉ (ПЛОЩА РИНОК)

Dank seines hervorragend erhaltenen historischen Zentrums wurde Lwiw 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der Marktplatz ist das Herz von Lwiw und ein herausragendes Beispiel für die verschiedenen Stile, die die Architektur der Stadt prägen. In der Mitte des Platzes erhebt sich die Ratousha, das Rathaus aus dem frühen 19. Seit zehn Jahren kann man den Turm des Rathauses besteigen (zu Sowjetzeiten war dies verboten). Steigen Sie die 408 Stufen bis zur Spitze hinauf und Sie haben einen herrlichen Blick über die Stadt (täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet - 15 UAH). Jeden Tag um 12 Uhr spielt die Turmuhr die Stadthymne. Die in Österreich hergestellte und 1852 hier installierte mechanische Uhr ist authentisch. An den vier Ecken des Platzes befinden sich Brunnen, die griechische Götter darstellen und als Orientierungspunkte für Verabredungen dienen.

Der Platz ist von 45 drei- oder vierstöckigen Gebäuden umgeben, die alle unterschiedlich sind, aber einen großen Eindruck von Harmonie vermitteln. Bereits im 14. Jahrhundert war es verboten, mehr als drei Fenster zum Platz hin zu haben, und keines der Wohnhäuser weicht von dieser Regel ab, was dem Platz seine Vielfalt sichert. Bis 1871 waren die Häuser in Lwiw nicht nummeriert, weshalb sie die Namen ihrer Besitzer trugen. Das bemerkenswerteste Haus in diesem Komplex ist das "Schwarze Haus" in der Nummer 4. Es wurde in den 1580er Jahren von italienischen Architekten erbaut und hat eine Fassade mit Heiligenstatuen, unter denen die Statue des heiligen Martin zu Pferd dominiert. In Hausnummer 2 befindet sich der Palazzo Bandinelli (16.-17. Jh.), der ab 1630 dem Italiener Roberto Bandinelli gehörte. Bandinelli hatte ein Postverbindungssystem zwischen Lemberg und den westeuropäischen Städten eingerichtet. Hier befindet sich heute eine Filiale des Historischen Museums. Das Kornyakt-Haus in der Nr. 6 ist nach seinem früheren Besitzer, einem griechischen Kaufmann, benannt. Im Inneren befindet sich ein reizvoller Innenhof, der "italienische Garten", in dem die ursprüngliche Statue des Löwen (1591), des Symbols der Stadt, aufbewahrt wird, die früher vor dem Rathaus stand. Der Eingang des "venezianischen" Hauses Nr. 14 zeigt die Statue eines lesenden Löwen, dem Symbol Venedigs. Sein erster Besitzer war in Wirklichkeit der Konsul der Venezianischen Republik in Lviv. Das Massari-Haus (Nr. 24) beherbergt heute das Historische Museum von Lviv. Das Geppner-Haus in Nr. 28 ist ein wichtiges Beispiel für die Renaissance. Die Fenster dieses Gebäudes sind mit lateinischen Inschriften mit moralisierendem Charakter verziert.