TREK DE LA CIUDAD PERDIDA

Es dauert 4 bis 6 Tage, um durch den Dschungel zu wandern und dabei etwa 50 km hin und zurück zurückzulegen. Ein anspruchsvoller Ausflug, der eine gute körperliche Verfassung erfordert, aber auch nicht extrem ist. Normalerweise wird sie in 5 Tagen absolviert, dann wandert man morgens nur 4 Stunden, den Rest des Tages entspannt man sich in den erfrischenden Flüssen oder in seiner Hängematte. Das Leben in der Gemeinschaft fördert die Begegnungen mit anderen Reisenden, man isst in einer fröhlichen und internationalen Atmosphäre, und die Köchinnen vollbringen manchmal Wunder. Die Wanderung selbst ist ebenso spektakulär wie die archäologische Stätte. Wenn man auf den schlammigen Pfaden wandert, entdeckt man die brodelnde Pflanzenwelt des regenreichen tropischen Selven mit unzähligen epiphytischen Pflanzen und jahrhundertealten Bäumen, Wasserfälle und Becken zum Baden, einen reißenden Fluss, den man mehrmals mit Sack und Pack oder mit der örtlichen Seilbahn (eine offene Holzkiste...) überqueren muss, und diese endlosen Treppen, 1200 Stufen, um die Ausgrabungsstätte zu erreichen! Davon träumt man schon seit drei oder vier Tagen, in denen man in der Feuchtigkeit des mit 85 % Luftfeuchtigkeit belasteten Waldes gewandert ist. Man vergisst schnell die Stiche von Moskitos und anderen Insekten, die Blasen und das kalte Erwachen in der Hängematte. Am frühen Morgen, nachdem man eine Stunde lang eine mehr als tausend Jahre alte Treppe durch Taguas und Baumfarne hinaufgestiegen ist, erreicht man die grasbewachsenen Terrassen, auf denen früher die Hütten der Bewohner standen. Der Blick auf die steilen Berge ist betörend. Man spürt tief die Energie dieser heiligen Stätte, die zu großer Demut und Stille inspiriert.

Die Rückkehr in die "Zivilisation" ist ein langer Abstieg von einem oder zwei Tagen, wieder müssen Flüsse überquert, Schlangen vermieden und die Kleidung immer noch durchnässt werden... Aber die Wanderer sind glücklich und beruhigt, erfüllt von diesem außergewöhnlichen Abenteuer. Denn abgesehen von der persönlichen Herausforderung ist dieser Trek gleichzeitig eine Begegnung mit der präkolumbianischen Geschichte und ein Einblick in die heutige Lebensweise der Völker der Sierra. Diese nehmen ihre Rolle als Hüter der Mutter Erde sehr ernst, die allzu oft von den "kleinen Brüdern" der westlichen Welt missbraucht wird...