NATIONALGALERIE VON ARMENIEN

Das Museum befindet sich in einem achtstöckigen Gebäude aus weißem Stein, das wie die anderen Gebäude auf dem Platz der Republik aus der Sowjetzeit stammt. In Form einer aztekischen Pyramide dominiert dieses Gebäude das Becken des großen Platzes von Eriwan vor den singenden Fontänen. Es ist das viertgrößte Museum der ehemaligen UdSSR, was die Anzahl und Qualität der ausgestellten Werke betrifft. Ein Katalog dieser Werke, der 1991-1992 von Franzosen erstellt wurde, ist noch immer in den Räumlichkeiten des Museums erhältlich. Die 1921 gegründete Nationalgalerie Armeniens beherbergt rund 20.000 Exponate aus den Bereichen armenische, russische und europäische Kunst. Neben Werken von armenischen Malern wie Terlemezian, Vartkes Bashindjaghian, Eghiché Tadéossian, von Schischmanian und Makhokhian oder dem produktiven armenisch-russischen Marinemaler Hovannés Aïvazovski (1817-1900), sowie armenischen Malern aus dem Ausland, wie der Franzose Carzou oder Edgar Chahine (1874-1947), ein armenischer Zeichner, der einen Großteil seines Lebens in Frankreich verbrachte, werden die Besucher überrascht sein, Gemälde von Donatello, Tintoretto, Rubens, Van Dyke, Fragonard, Courbet oder auch Kandinski und Chagall zu entdecken. Die armenische Malerei, die einen Zeitraum vom 7. Jahrhundert bis heute abdeckt, ist natürlich am besten vertreten. Zu sehen sind unter anderem Fragmente von Fresken aus den Kirchen von Aroutch (südlich von Arakadz) und Lmbat (südlich von Gyumri), frühe Proben einer armenischen Malkunst, die nur selten auf Kirchenwänden zum Ausdruck kam. Mardiros Sarian, der in Jerewan ein eigenes Hausmuseum hat, beherrscht die Räume, die den Malern aus der Sowjetzeit gewidmet sind, zusammen mit Panos Terlemezian, Mariam Aslamazian und Hagop Kodjoïan. Die russische Malerei und Skulptur wird durch ihre wichtigsten Künstler repräsentiert: Alexej Venetsianov, Dimitri Levitski oder Wassili Tropinin aus dem 18. Jahrhundert, Isaak Levitan, Oreste Kiprenski, Konstantin Korovin, Michail Vrubel und Wassili Vereschtschagin aus dem 19; für die Sowjetzeit sind Gemälde von Kontschalowski, Arkadi Plastow, Iwan Schadr, Sergej Gerassimow und anderen Vertretern der proletarischen Kunst und des sozialistischen Realismus zu sehen, das berühmteste Werk ist die Reiterstatue von Sassountsi Tavit auf dem gleichnamigen Platz vor dem Bahnhof der Hauptstadt.