HAUSMUSEUM VON TCHARENTS

In diesem Haus lebte der große armenische Dichter Yeghiché Tcharents bis zu dem Tag, an dem er vom KGB verhaftet und in den Gulag geschickt wurde, wodurch er zu einem Opfer der großen stalinistischen Säuberungen von 1937 wurde. Das Museum, das sich als Literaturmuseum versteht, zeigt nicht nur die Werke von Charents, sondern auch die der zahlreichen Schriftsteller, die sich von seinen Gedichten inspirieren ließen - Gedichte, die jeder Armenier, der eine normale Schulbildung genossen hat, aus dem Stegreif deklamieren kann. Aus diesem Grund beherbergt es auch das Kunst- und Literaturmuseum von Jerewan mit Teilen des Museums, das dem großen Komponisten Komitas gewidmet ist. Nach der Entstalinisierung rehabilitiert, wenn auch vom sowjetischen Regime mit einigen Vorbehalten betrachtet, ist Tscharents zweifellos der zeitgenössische Dichter, der den Armeniern am meisten am Herzen liegt, die in ihm den unübertroffenen Sänger ihres Landes sehen, dem er sein Leben opferte. Mehrere Straßen und Denkmäler sind diesem Dichter gewidmet, der es verstand, die Seele und die Natur seines Landes zu beschreiben, die er immer wieder neu entdeckte, die er aber vor allem von den Höhen Jerewans aus zu bewundern liebte. Auf dem Weg nach Garni, etwa 10 km von der Hauptstadt entfernt, zeigt sich der Ararat majestätisch durch einen großen Tuffsteinbogen, der in den 1960er Jahren zu Ehren des Dichters errichtet wurde: der Charents-Bogen, ein obligatorischer Halt bei allen Besuchen in Garni und Geghart. Hierhin zog sich der Dichter gerne zurück, um den heiligen Berg der Armenier zu betrachten, der Jerewan und die Araxebene überragt.