ÉGLISE SAINTE-HRIPSIMÉ (SOURP HRIPSIME)

Sie ist die erste, die man sieht, wenn man aus Jerewan kommt. Seine majestätische Silhouette aus ockerfarbenem Stein erhebt sich auf einer Plattform am östlichen Eingang der Stadt, auf dem Gelände des Mausoleums der heiligen Märtyrerin Hripsime. Auf der Flucht vor den allzu aufdringlichen Avancen des römischen Kaisers Diokletian soll die Heilige unter den Christen Armeniens Zuflucht gesucht haben. Doch auch der armenische König Tiridates III., der von ihrer Schönheit verführt wurde, ließ sie nicht in Ruhe. Hripsime entschied sich für das Martyrium und gegen die Heirat mit dem König, der noch nicht vom Heiligen Gregor "erleuchtet" worden war. Von ihrem Mausoleum ist nur die Gruft unter der Apsis der Kirche erhalten geblieben, die ihr 618 vom Katholikos Komitas geweiht wurde. Die architektonische Einheit des Gebäudes wurde durch die im 17. Jahrhundert durchgeführten Restaurierungsarbeiten nicht allzu sehr beeinträchtigt: Es wurden eine Vorhalle mit Baldachin sowie vier Türmchen hinzugefügt, die die große polygonale Trommel auf dem Dach des Gebäudes verstärkten. Seit 1776 ist die Kirche von einer Lehmmauer umgeben, die später verstärkt wurde. Diese Kirche, die dem Grundriss eines Kreuzes in einem Quadrat folgt, ist eine perfekte Zusammenfassung der architektonischen Prinzipien Armeniens und diente als Modell für viele andere Kirchen. Der Kontrast zwischen den kantigen Außenwänden mit den Nischen, die die Apsiden betonen, und den abgerundeten Volumen des Innenraums, der von der großen Kuppel mit ihren lichtdurchfluteten Fenstern dominiert wird, ist frappierend. Die Kuppel ist mit Strahlen gemeißelt, die sich auf das Himmelsgewölbe beziehen, und an ihrer Basis verläuft ein Fries aus 32 Medaillons.