EGLISE D'EREROUK

Am Rande des Dorfes Yererouk erhebt sich die gleichnamige Kirche von Ererouk, eine der ältesten in Armenien. Trotz ihres stark verfallenen Aussehens ist diese große, basilikaartige Konstruktion, die auf einem Podium mit einigen Stufen steht, nicht ohne Eleganz. Sie ist auf jeden Fall sehr lehrreich, was die Entstehung der christlichen Kunst in Armenien und den Übergang zwischen Heidentum und Christentum in der Architektur betrifft. Sie vermittelt eine sehr genaue Vorstellung von den ersten Jahren der armenischen Architektur, die im 6. Jahrhundert von den frühchristlichen Monumenten vor allem im römischen Syrien beeinflusst wurde. Die von vier quadratischen Kammern oder Apsiden flankierten Außenfassaden dieser großen rechteckigen Halle, deren Gewölbe von einer doppelten Reihe von drei Säulen getragen wurde, zeigen noch immer eine reiche Skulpturendekoration, die für die frühchristliche Epoche im Nahen Osten charakteristisch ist. Die Portale werden von Giebeln im griechisch-römischen Stil eingerahmt und die Wände von Pilastern verstärkt, deren Kapitelle reich mit Pflanzenmotiven verziert sind. Es handelt sich um ein empfindliches Erbe, zumal es abseits der Touristenrouten liegt. Armenische Experten schlugen 2017 Alarm und machten die internationale Gemeinschaft auf die Bedrohung dieses gefährdeten Meisterwerks aus der Frühzeit des Christentums aufmerksam. Doch auch wenn diese Kirche zweifellos von Interesse ist, richten sich die Blicke der Einheimischen und Besucher auf das andere Ufer des Akhurian und die Stätte Ani.