STATUE DE LÉNINE

Die Kostromianer messen dem Denkmal keinen großen künstlerischen Wert bei, zumal sie ihre Klassiker kennen: Der Sockel und die Statue entstammen nicht derselben Geschichtsauffassung. Das Denkmal, das ursprünglich für die 300-Jahr-Feier der Romanows (1913) geplant war, sollte den Zaren und seine Familie verherrlichen. Die erste Ebene wurde daher mit Skulpturen geschmückt, die an die Wahl Michael Romanows erinnerten. Da sich die Zeiten jedoch änderten, wurden die Flachreliefs dem Kampf des sowjetischen Volkes gegen das zaristische Joch gewidmet. In den 1960er Jahren schließlich wurde anstelle der Zarenfamilie eine monumentale Lenin-Statue aufgestellt, die allerdings nicht ganz harmonisch wirkte, da die Gliedmaßen des sowjetischen Steuermanns im Vergleich zu seinem Körper relativ unproportioniert waren. Im Stadtarchiv oder in Büchern über die Stadt finden sich Pläne des ursprünglichen Entwurfs, der zwar etwas pompös, aber zumindest einheitlich war.

Auf diesem Platz befanden sich einst die Hauptkathedrale und der Kreml sowie der die ganze Stadt überragende Glockenturm. Unter Stalin wurde die Kathedrale 1934 abgerissen, da es der Stadt angeblich an Ziegelsteinen mangelte!