CITY HALL

Das Rathaus, das größte städtische Gebäude des Landes, wurde im Stil der Neorenaissance (weitgehend inspiriert vom Louvre und dem Hôtel de Ville in Paris) erbaut und kostete 24 Millionen Dollar. Bevor man zum Observatorium hinaufsteigt, erklärt eine Ausstellung kurz die Geschichte des Baus, der über 30 Jahre dauerte und 1901 abgeschlossen wurde. Nach einigen Minuten Aufstieg in einem kleinen Aufzug gelangt man auf die Spitze des Turms. Der 360°-Blick über die Stadt ist atemberaubend. Alles ist da: das Kunstmuseum, der Masonic Temple, die Wolkenkratzer, die Benjamin-Franklin-Brücke, die Broad Street, die petrochemischen Komplexe... Auf dem Turm steht die Statue von William Penn, dem Gründer der Stadt. Die 27 Tonnen schwere und 11 Meter hohe Statue wurde von Alexander Calder geschaffen, einem Bildhauer aus Lawton, das nur wenige Meilen von Philadelphia entfernt liegt. Es ist interessant, sich die Details der Statue anzusehen. William Penn blickt nach Nordosten, zu dem Ufer, an dem er 1682 den Friedensvertrag mit den Indianern unterzeichnet hatte. Nun enthält die Charta, die er in seiner linken Hand hält, tatsächlich einen Text. Bis 1987 galt eine stillschweigende Übereinkunft, dass kein Gebäude im Stadtzentrum William Penn überragen durfte. Der Bau des Hochhauses One Liberty Place im Jahr 1987 und des Comcast Centers beendete diese Vereinbarung und führte dazu, dass nach den enttäuschenden Ergebnissen der Sportmannschaften der Stadt für mehr als zwei Jahrzehnte die Vorstellung entstand, dass ein Fluch ausgesprochen worden sei, "The Curse of Billy Penn". Dennoch bleibt es die größte Skulptur der Welt, die jemals auf der Spitze eines Gebäudes platziert wurde.