NATIONALES MUSEUM

Georges Groslier, ein in Phnom Penh geborener französischer Maler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber auch Schriftsteller, Historiker, Ethnologe und Architekt, tat viel für die weltweite Förderung der Khmer-Kunst und -Kultur. Er war es, der die Pläne für das Albert-Sarraut-Museum und später das Nationalmuseum entwarf. Während die Struktur also französisch inspiriert war, waren die Verzierungen das Werk kambodschanischer Handwerker im klassischen Khmer-Stil. Das Museum wurde 1920 eröffnet und verfügte zu diesem Zeitpunkt über eine beeindruckende Sammlung von über tausend Ausstellungsstücken. Zu sehen sind Keramiken, alte Münzen, Waffen, Schmuck, verschiedene Kostüme, aber auch Flachreliefs und Bronzefiguren aus den Tempeln von Angkor. Doch wie viele andere Meisterwerke wurde auch das Museum während des Krieges ab 1975 von den Roten Khmer überfallen und nach einer umfassenden Plünderung dem Verfall preisgegeben. Seine Sanierung erforderte große Anstrengungen, ist aber heute abgeschlossen und das Museum bietet nun die Möglichkeit, vollständig in die reiche Geschichte des Landes einzutauchen. Es bietet mehr als 14.000 Ausstellungsstücke von der Vorgeschichte bis zum Ende des Khmer-Reiches. Bei Ihrer Ankunft können Sie die beiden bronzenen Elefantenköpfe, die den Eingang schmücken, nicht übersehen. Sie stammen von dem ehemaligen Denkmal für die kambodschanischen Gefallenen des Krieges 1914-1918, das von den Roten Khmer zerstört wurde. Neben seinem kulturellen Aspekt ist das Museum mit seinen hinduistischen und buddhistischen Skulpturen auch ein Ort der Anbetung für verschiedene Religionen.