PHNOM CHISOR

Dieser wunderschöne Tempel befindet sich auf einer 100 m hohen Anhöhe und dominiert die Gegend. Wenn Sie sich auf den Weg dorthin machen, werden Sie mit einem weiten Panorama belohnt. Sie erreichen ihn über eine große weiße Treppe mit tausend Stufen - viel Glück! Die heftigen Kämpfe der Vergangenheit haben sie in einen schlechten Zustand versetzt, sodass es schwierig ist, die Funktion der einzelnen Gebäude zu bestimmen, aber die Architektur ist majestätisch. Ein Kloster und eine Pagode aus Beton wurden direkt neben dem alten Tempel errichtet und sind heute die wichtigsten Kultstätten. Die beste Aussicht hat man im Osten, auf der Seite der alten Chaussee, der die Brahmanen und ihr Gefolge einst folgten, um vom Tonlé Om, einem heiligen Teich, der 1 km entfernt in der großen Ebene unterhalb des Tempels liegt, zum rituellen Eingang zu gelangen.

Der Weg führte zuerst durch den Senravang (liegender Buddha) und 700 m weiter durch den Sen Thmol mit zwei kreuzförmigen Gebäuden, von denen das letztere seine rituelle Seite nach Westen zeigt. Eine prächtige, 215 m lange monumentale Treppe mit 400 ungleichen Stufen steigt am Osthang des Phnom auf. Die Treppe ist im unteren Teil von Stufen unterbrochen, aber nach oben hin sehr steil.

Der Tempel besteht aus einem rechteckigen, mit Galerien versehenen Gelände, das acht Gebäude umschließt. Die Grundmauern, Wände und Gewölbe sind aus Laterit, die Friese aus Sandstein und die Oberbauten der Ädikula aus schönen grau-rosafarbenen Ziegeln. Es ist möglich, dass die Dekoration des Tempels nie vollendet wurde, doch die geschnitzten Stürze und Giebel, die von der Geschichte verschont geblieben sind, zeugen von der Meisterschaft der Bildhauer (10. bis 11. Jahrhundert). Zahlreiche Yoni (hohle Stelen, Fruchtbarkeitssymbol) sind überall aufgestellt.

Die Fassade ist zur Treppe hin ausgerichtet, während die anderen drei Seiten ihre Galerie zum Innenhof hin geöffnet haben. In der Mitte des Hofes erhebt sich das nach Osten offene Hauptheiligtum auf einem 1,60 m hohen, gekehlten Sockel. Es besteht aus einer Vorhalle und einem Kirchenschiff mit vier Lateritpfeilern; die zentrale Cella ist auf dem Sockel eines größeren primitiven Gebäudes errichtet. Die Innentür des Kirchenschiffs hat ihre wunderschönen geschnitzten Holzflügel bewahrt. Die kreisförmige Lateritumwallung ist in sechzehn Räume ohne Verbindung untereinander unterteilt (Wohnraum, Empfangsraum). Die großen Nord- und Südsäle mit ihren höheren Fenstern könnten dem weiblichen Personal vorbehalten gewesen sein, das an den Tempel gebunden war, insbesondere den Dienerinnen oder Sängerinnen. Die Räume in der nordwestlichen und südwestlichen Ecke sollten den vorübergehenden Gästen dienen.