CHIRRIPÓ-NATIONALPARK

Die Besteigung des Cerro Chirripó mit einer Höhe von 3 820 m erfordert eine gute körperliche Verfassung und Vorbereitung. Sie wird normalerweise in zwei oder drei Tagen von San Gerardo de Rivas aus unternommen, einer kleinen Stadt an der Grenze zum Chirripó-Nationalpark, 20 km östlich von San Isidro de El General, mit mindestens einer Übernachtung in einer Berghütte. Der Hauptwanderweg, der am häufigsten benutzt wird, beginnt in dieser Ortschaft, genau 3 km vom Hotel El Pelicano entfernt, und nur wenige Meter vom Hotel Urán. Das Crestones-Tal liegt etwa 14,5 km von San Gerardo de Rivas entfernt. Der Weg ist gut ausgeschildert und es ist nicht notwendig, auf dieser Route einen Führer mitzunehmen. Es dauert durchschnittlich 8 Stunden, um die Hütte "Base Crestones" (3.400 m) zu erreichen. Es wird dringend empfohlen, sehr früh am Morgen aufzubrechen. Der endgültige Aufstieg erfolgt am zweiten Tag, wobei man vor Sonnenaufgang aufbricht.

Der Aufstieg ist trotz der Schwierigkeit fantastisch. Sie durchqueren Weiden und dann tropische Vegetation in mittleren Höhenlagen. Danach folgt der dichte Rainforest mit seinen von epiphytischen Pflanzen und Farnen verdickten Baumstämmen, aus denen ab und zu schlanke Eichen herausragen, die bis zu 50 Meter hoch werden können. Die Tierwelt ist erstaunlich vielfältig und wieder einmal muss man Geduld (und Diskretion) aufbringen, um einen winzigen Frosch oder ein Eichhörnchen zu erspähen, die schwerer zu überraschen sind als die zitronengelbe Raupe mit ihren langen, seidigen Haaren. Den Vogelgesang, den Sie am deutlichsten hören, ist der eines Distelfinks, der nur in den Höhenlagen der tropischen Regenwälder lebt, des Jilguero. Nach einigen Stunden Wanderung, auf halber Strecke, kurz nach dem Ort Llano Bonito und am Anfang des längsten Anstiegs, gibt es einen kleinen Bach, der Wasser liefert, aber in der Trockenzeit könnte er austrocknen: Verlassen Sie sich also nicht zu sehr auf ihn. Danach wird der Weg schwieriger und Sie werden ständig bergauf wandern. Legen Sie alle paar Kilometer eine kleine Pause ein. Der erste Berg heißt Monte Sin Fé (oder "Berg ohne Glauben"), vielleicht wegen des mühsamen Aufstiegs. Der Wald verändert sich allmählich, die Vegetation wird dünner und Moose erscheinen auf den Bäumen, was den durch die Höhe bedingten Klimawechsel bedeutet. Die großen Lücken in der Vegetation stammen von einem Brand, der 1992 leider mehr als 2 000 Hektar Wald vernichtete. Da dieser Brand wahrscheinlich durch die Unvorsichtigkeit von Campern ausgelöst wurde, sollten Sie besonders wachsam sein und die Grundregeln für den Wald beachten (d. h. nichts auf den Boden werfen). Sie werden die Hütte am Mittag erreichen. Ein Tipp: Gehen Sie kein Risiko ein und beschließen Sie nicht, den Rest des Aufstiegs am selben Tag zu beginnen. Mit zunehmender Müdigkeit würden Sie dies mit Sicherheit bereuen! Planen und buchen Sie unbedingt eine Übernachtung in einer Berghütte.

Die Berghütte Los Crestones. Das Lager verfügt über kleine Schlafsäle mit 4 Betten. Dort ist es nachts kalt und feucht. Bringen Sie daher einen guten Schlafsack mit. Decken können bei Bedarf gemietet werden, ebenso wie Handtücher. Sie können auch duschen, wobei das Wasser kalt oder sogar eiskalt sein kann. Die Mahlzeiten sind großzügig und wärmend (bitte unbedingt reservieren). Strom zur Zeit des Abendessens. Die Feuer werden um 20 Uhr gelöscht. Wenn es die Verfügbarkeit der Hütte erlaubt, können Sie zwei Nächte einplanen, um die Umgebung zu erkunden. Von Los Crestones aus sind zahlreiche Wanderungen möglich.

Der Gipfel. Wanderer machen sich normalerweise auf den Weg, bevor der Tag anbricht und... die Wolken aufziehen. Wenn Sie um 2:30 Uhr morgens vom Basislager aus starten (mit Stirnlampen ausgerüstet), erreichen Sie den Gipfel gegen 4-5 Uhr. Das Gelände am Anfang ist ziemlich flach, die Kilometer bis zum Gipfel reihen sich ziemlich gut aneinander. Der letzte Anstieg ist jedoch sportlich und Sie müssen sich beim Klettern mit den Händen helfen. Vom Gipfel des Chirripó aus soll es möglich sein, die beiden Ozeane im Osten und im Westen zu sehen, aber nur bei gutem Wetter und mit guten Augen. Anschließend steigen Sie wieder ins Basislager hinab und genießen ein gutes Frühstück, bevor Sie auf demselben Weg zurück ins Dorf wandern.

Alternative Route. Von San Jerónimo - Sabana de los Leones, 27 km südlich von San Isidro de El General, gibt es eine neue, weniger begangene, aber kräftigere Route, die Sie zum Gipfel führt. Am ersten Tag wandern Sie 16 km (ca. 10 Stunden) durch einen wunderschönen Regenwald zur mystischen Sabana de Los Leones und zur Basis Crestones für die erste Übernachtung. Die Besteigung des Berges Chirripo erfolgt am nächsten Tag, mit einer zweiten Nacht in einer Berghütte und dem Abstieg am dritten Tag. Für diese Route ist ein offizieller Führer der Aturena Association (www.aturena.com) vorgeschrieben. Die Abreise erfolgt montags, mittwochs und freitags ausschließlich von San Jerónimo aus.

Ausrüstung. Sie sollten warme, aber leichte Kleidung, einen guten Schlafsack, Wasser, energiereiche Nahrung, einen Kocher (für diejenigen, die das Zelten in der Hütte bevorzugen), da es im Park verboten ist, Feuer zu machen, ein Fernglas (unerlässlich während der Beobachtungsstopps), einen Kompass und eine gute Karte, wenn Sie auf eigene Faust unterwegs sind, mitbringen. Um diese Ausrüstung zu tragen, können Sie bei den Parkwächtern ein Maultier mieten (zusammen mit einem Führer). Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 2 700 und 6 000 mm; die Temperaturen zwischen 5 °C und 19 °C.