CAVERNAS DE BARRA HONDA

22 Kilometer nördlich der Stadt Nicoya liegt der Nationalpark Barra Honda mit einer Fläche von 2295 Hektar. Auf einer Höhe von 450 Metern über dem Meeresspiegel besitzt er ein ausgedehntes Höhlensystem kalkhaltigen Ursprungs: Von außen sind sie leicht zu erahnen, sie zeichnen sich durch große, klaffende Löcher aus, die man überall sieht. Bisher wurden 19 Höhlen entdeckt, aber es wird geschätzt, dass das Gebiet erst zu 50 % von Wissenschaftlern erforscht wurde. Einige sind aufgrund ihrer Tiefe oder ihrer charakteristischen Merkmale interessanter. In La Terciopelo (62 m tief) beispielsweise stößt man nach einem vertikalen Abstieg von mehr als 30 m auf seltsame Formationen aus Stalaktiten und Stalagmiten! In dieser Höhle befinden sich auch die größten Hallen unter den bisher entdeckten. Eine davon besteht aus makellos weißem Kalkstein und sorgt für einen blendenden Effekt. La Trampa (was wörtlich übersetzt "die Falle" bedeutet) hat eine vollkommen senkrechte Tiefe von 50 Metern und El Pozo Hediondo ist für seinen Reichtum an Fledermäusen bekannt. Außerdem gibt es noch El Perico (21 Meter tief), La Sima Ramón Canela (35 Meter), La Santa Ana (240 Meter) und vor allem La Nicoya (30 Meter). Letzterer ist wahrscheinlich der interessanteste, da zwischen seinen riesigen Stalaktiten 1970 eine große Menge an menschlichen Überresten, Artefakten, Utensilien und Ornamenten der Einheimischen gefunden wurde. Es soll sich um ein Heiligtum gehandelt haben, in dem die Stämme Menschenopfer darbrachten.