CATHÉDRALE SAINT-SAVA

Die St.-Sava-Kathedrale, die mit ihrer glitzernden Kuppel die Stadt überragt, ist heute die größte orthodoxe Kirche Europas (wenn man Russland westlich des Urals nicht als Grenze betrachtet). Mit vier 44 m hohen Glockentürmen, einer Kuppel, die sich 70 m über dem Boden erhebt und sich über eine Fläche von 91 mal 81 m² erstreckt, beeindruckt die St.-Sava-Kirche durch ihre Monumentalität und byzantinische Eleganz. Ihr einfacher Grundriss in Form eines gedrängten griechischen Kreuzes und ihre 18 Kuppeln, die jeweils von einem dreidimensionalen vergoldeten Kreuz überragt werden, verleihen ihr eine unvergleichliche Majestät. Auffällig ist die auf dem Hügel Vračar thronende Kirche, die aus 80 km Entfernung von jedem Ort aus zu sehen ist!

Um die irdische und spirituelle Bedeutung dieses Gebäudes zu verstehen, müssen wir in der serbischen Geschichte weit zurückgehen. Am 27. April 1594 befahl der Wesir Sinan Pascha, die Reliquien des heiligen Mönchs Sava, die im Kloster Mileševa in Südserbien lagen, zu überführen und auf diesem Hügel zu verbrennen. Mit dieser symbolträchtigen Geste wollten die Osmanen den Widerstand der Türken gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen der Serben endgültig unterstreichen. König Alexander wurde in Marseille ermordet, bevor er den ersten Bauarbeiten, die 1935 begannen, beiwohnen konnte. Dann wurden die Bauarbeiten aufgrund der deutschen Bombenangriffe 1941 unterbrochen, und Tito weigerte sich, die vom König begonnenen Arbeiten wieder aufzunehmen. Erst nach dem Tod des kommunistischen Diktators wurden die Bauarbeiten ab 1985 fortgesetzt.