MUSEO REGIONAL DE GUANAJUATO

Dieses schöne Gebäude im neoklassizistischen Stil wurde zwischen 1798 und 1809 erbaut und ist ein perfektes Symbol für den Wohlstand im Bergbau in Guanajuato und Neuspanien kurz vor dem Unabhängigkeitskrieg. Ursprünglich als Getreidespeicher und -markt errichtet, symbolisierte er in den Augen der Bevölkerung die Macht und Zentralgewalt der Bourbonenherrschaft. Acht Monate nach seiner Einweihung sollte er zum Schauplatz eines berühmten Sieges der Unabhängigkeitsbewegung werden. Am 28. September 1810 gaben die Royalisten, die sich in dem Gebäude verschanzt hatten, den Angriffen und dem Einfallsreichtum des Priesters Miguel Hidalgo und des Bergarbeiters Juan José Martínez, der vor Ort als "der Pipila" bekannt war, nach. Sogar der damalige Gouverneur kommt dabei ums Leben. Zwischen 1811 und 1821 wurden in den vier Ecken des Gebäudes die Köpfe der in Chihuahua erschossenen Aufständischen Miguel Hidalgo, Ignacio Allende, Juan Aldama und Mariano Jímenez zur Schau gestellt. Im Erdgeschoss ist ihnen ein Mausoleum gewidmet. Das Alhóndiga, das früher eine Schule, eine Tabakfabrik, eine Volkswohnung und schließlich ein Gefängnis war, beherbergt heute das großartige Regionalmuseum von Guanajuato, das einen weiten Bogen von den prähispanischen Ursprüngen bis ins ²⁰. Aus der präkolumbianischen Zeit sind vor allem die große Sammlung von Steinstempeln aus ganz Mesoamerika und die umfassende Darstellung der Chupicuaro-Kultur hervorzuheben. Außerdem können Sie die Fresken des einheimischen Künstlers José Chávez Morado besichtigen, die dieser zwischen 1955 und 1966 gemalt hat.