MUSEO INTERNACIONAL DEL BAROCO

Es ist unmöglich, dieses exzentrische Museum nicht zu erwähnen, das von dem japanischen Architekten Toyo Ito (Pritzker-Preis 2013) entworfen wurde. Es versteht sich als internationaler Tempel der Barockkunst in all ihren Ausdrucksformen, aber es sind sowohl seine Kosten als auch sein tatsächliches kulturelles oder künstlerisches Interesse, die bei seiner Eröffnung im Jahr 2014 für Diskussionen sorgten: Es wird als politische Laune der öffentlichen und föderalen Verwaltungen betrachtet. In der Tat wurden einige Werke aus Museen im Stadtzentrum oder sogar aus der Kathedrale entfernt, um in diesem sehr zeitgenössischen Gebäude Platz zu finden, obwohl diese Museen, die in historischen Gebäuden untergebracht und in ihrem Viertel verankert sind, eine finanzielle Unterstützung gut gebrauchen könnten... Dennoch muss man sagen, dass das Ergebnis sowohl in Bezug auf die Architektur als auch auf die Museumsgestaltung hervorragend ist. Die Ausstellungsstücke sind prachtvoll und der gesamte Rundgang ist sehr didaktisch und unterhaltsam. Denn es ist eine nicht ganz einfache Reise, die das Museum hier anbietet: die Reise ins Herz des Barockstils, einer multidisziplinären Tendenz (Malerei, Musik, Architektur, Skulptur, Literatur, Theater, Tanz...), die sich zwischen dem Ende des 16. und dem 18. Jahrhundert auf dem ganzen Planeten verbreitete. Der Begriff selbst leitet sich von der aus Portugal stammenden Vokabel "barrôco" ab, die Perlen mit launischen Konturen bezeichnet... Der Barockstil, der historisch gesehen zwischen der Renaissance (Perspektive und Licht) und dem Neoklassizismus (Vorherrschen von Linien und Formen, Bewunderung für die Klassiker) angesiedelt ist, steht also für einen Bruch mit Formen und Konventionen. Der erste Saal spiegelt die Anfänge dieses Stils in den europäischen Städten wider, die sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts als Sitz sehr zentralisierter Mächte mit einer gewissen Vorliebe für architektonische, dekorative oder zeremonielle Prunkbauten konsolidierten. Eine schöne Weltkarte ermöglicht es, die planetarischen Zentren des Stils zu erfassen, während sich die europäische Kolonisierung in alle Ecken der Welt ausbreitet. Es gibt auch ein interaktives Modell des Zentrums von Puebla, das mit Videoanimationen ausgestattet ist, die der zeitgenössischen Kunst in nichts nachstehen. Alle sieben Themenräume, die verschiedenen Ausdrucksformen des Stils (Skulptur, Malerei, Musik...) gewidmet sind, haben nämlich den großen Vorteil, dass sie großartige Werke (Gemälde, Skulpturen, Musikinstrumente, Kostüme, dekorative Gegenstände und Möbel...) mit interaktiven Vorrichtungen koppeln, die es ermöglichen, buchstäblich mit den Werken zu spielen.