MUSÉE POUCHKINE (MUZEUL PUŞKIN)

Der große russische Dichter Alexander Puschkin, der von den russischen Behörden drei Jahre lang ins Exil geschickt worden war, kam am 21. September 1820 in Chișinău in diesem Haus an, das einem reichen Kaufmann gehörte. Dieses Haus war es gewohnt, alle Persönlichkeiten zu beherbergen, die sich in der Hauptstadt Bessarabiens aufhielten. Am 10. Februar 1948 wurde es von den sowjetischen Behörden in ein Museum umgewandelt, um Puschkins Aufenthalt in Chișinău zu verewigen, aber auch um einen Ort für Studien über sein Werk zu schaffen. Nach den Restaurierungsarbeiten von 1987 ist heute die interessante Rekonstruktion eines Hauses aus dem 19. Jahrhundert zu sehen, das mit Originalelementen aus Puschkins Besitz ausgestattet ist. Eine kleine Halle teilt das Haus in zwei Hälften. Auf der linken Seite befindet sich der Raum des Dichters, der mit einem Schreibtisch, einigen Büchern und Porträts von Freunden ausgestattet ist. Auf der rechten Seite befindet sich das ehemalige Zimmer seines Onkels, mit dem er bis zu seinem Tod unzertrennlich verbunden blieb, Nikita Timofeevich Kozlov. Man sieht Möbel aus der damaligen Zeit, Bänke, Kommoden und Regale, die mit Geschirr und Alltagsutensilien bestückt sind. Ein Teil eines Glasgeschirrs, das der Dichter damals als Hochzeitsgeschenk für seine Schwester Olga gekauft hatte, ist noch zu sehen, der Rest ist im Puschkin-Museum in Sankt Petersburg ausgestellt. Auf einem Tisch thront ein Samowar.
Der Besuch dieses Hauses in einer kleinen Straße in Chișinău ist besonders ergreifend, da die Zeit hier im Herzen der Stadt stillsteht und die für die Stätte verantwortlichen Personen eine große Leidenschaft für den Dichter zeigen.