MUSÉE UNTERLINDEN

Das Musée Unterlinden lädt Sie zu einer Zeitreise durch rund 7000 Jahre Geschichte ein, von der Urgeschichte bis zur Kunst des ²¹. Jahrhunderts, inmitten enzyklopädischer Sammlungen. Auf dem Rundgang können Sie die facettenreiche Architektur des Museums, die von den Basler Architekten Herzog & de Meuron vereint und verherrlicht wurde, in vier verschiedenen Bereichen entdecken.

Im ehemaligen Klostergebäude dreht sich der Rundgang um den schönen mittelalterlichen Kreuzgang aus dem ¹³. Jahrhundert mit dem berühmten Isenheimer Altar (1512-1516) von Grünewald und Nikolaus von Haguenau (2019 vollständig renoviert), der in der Kapelle präsentiert wird, als Höhepunkt. Dieser Bereich ist der Kunst des Mittelalters, der Merowinger, der Romanik und der Gotik (Statuen, Taufbecken, Grabsteine) sowie der Renaissance gewidmet, insbesondere der rheinischen Kunst während ihres goldenen Zeitalters im ¹⁵. und ¹⁶. Jahrhundert. Jahrhundert. Zu sehen sind Werke von Martin Schongauer, Hans Holbein und Lucas Cranach.

Im Untergeschoss des Klosters befindet sich ein Raum, der der Archäologie von der Jungsteinzeit bis zur Eisenzeit gewidmet ist und seltene Objekte (neolithische Krüge, Goldschmuck aus dem Fürstengrab von Ensisheim...) enthüllt und die Entwicklung der menschlichen Besiedlung im Elsass entschlüsselt: Landwirtschaft, Handwerk, Wohnraum, häusliches Leben, Bestattungspraktiken. Dieser Bereich liefert großartige Zeugnisse der Volkskunst und -traditionen im Laufe der Regionalgeschichte, insbesondere durch das Mosaik von Bergheim (³. Jahrhundert).

Die Galerie ist der Geschichte des Museums sowie der Kunst des ¹⁹. und ²⁰. Jahrhunderts gewidmet. Man entdeckt Sammlungen, die aus dem Vermögen von Mäzenen und großen Industriellenfamilien aus dem Elsass stammen. Gustave Doré, Jean-Jacques Henner und Auguste Renoir gehören zu den wichtigsten Künstlern, die in dieser Abteilung vorgestellt werden, ebenso wie Théophile Schuler, Georges Rouault und Claude Monet.

Die Bedeutung der Landschaftsmalerei im Elsass lässt sich auch anhand von Gemälden von Jean-Jacques Karpff (1770-1829) und seinem talentierten Schüler Henri Lebert (1794-1862) ermessen.

^Jahrhundert beleuchtet das Musée Unterlinden Gemälde, Aquarelle, Drucke, Skulpturen und Glaswaren, die von großen Namen der 1930er Jahre signiert wurden: Robert Delaunay und Hans Reichel, Daum und Gallé, Alberto Magnelli, Jeanne Coppel..

Die alten Bäder wurden 1906 eingeweiht und bieten Raum für temporäre Veranstaltungen (Konzerte, Konferenzen, Ausstellungen...) und private Feiern. Der angrenzende zeitgenössische Flügel ist das neue Zuhause für die wichtigsten Künstler des ²⁰. Der Ackerhof zeichnet sich durch seine schlichte Architektur aus, die es ihm ermöglicht, mit den anderen Gebäuden, die das Museum in seiner heutigen Form bilden, zu verschmelzen. Seine Ziegelverkleidung und Kupferdeckung sowie die Öffnungen, die gotische Spitzbögen zeichnen, tragen allesamt dazu bei, dass er sich harmonisch in das ursprüngliche architektonische Ensemble einfügt. Bis hin zu den von den Architekten Herzog & de Meuron entworfenen Wänden, die den Strukturen ähneln, die für die Ausstellung der Flügel des Isenheimer Altars im ehemaligen Kloster geschaffen wurden.

Der Ackerhof ist auf zwei Ebenen gebaut und beherbergt die Sammlung moderner Kunst des Musée Unterlinden. Die Werke bedeutender Künstler kommen hier meisterhaft zur Geltung: Dubuffet, Baumeistern Hartung Léger und Picasso stehen neben den Vertretern der lyrischen Abstraktion wie Hartung, Hantaï, Atlan, Poliakoff, Soulages oder Maria Elena Vieira Da Silva.

Guernica. Das Musée Unterlinden stellt den berühmten Wandteppich aus, der nach dem Werk Picassos von Jacqueline de la Baume-Dürrbach angefertigt wurde. Es ist eines von drei bis heute existierenden Exemplaren, das allererste wurde im Saal des UN-Sicherheitsrats in New York ausgestellt.

Jean Dubuffet (1901-1985). Das Musée Unterlinden zeigt mehrere Werke des Künstlers aus Le Havre. Das berühmteste ist zweifellos Don Coucoubazar (1974), für dessen Realisierung der Künstler Malerei und Skulptur in einem Spiel von Formen verdichtet, die sich ineinander verschachteln, um sich in einer ständigen Ausstellung von Acrylfarben, die von Weiß, Blau, Rot und Schwarz skandiert werden, besser zu verflechten. Dieses Werk ist eine wichtige Figur in der Colmarer Sammlung.

Der Bestand von Otto Dix (1891-1969). Das Musée Unterlinden besitzt nun sechzehn Werke dieser Hauptfigur des deutschen Expressionismus. Anfang 2022 wurden zwei seiner schwarzen Kreidezeichnungen auf Papier, Les Pouls und Billy Montigny, in die vom Museum verwaltete Sammlung von Werken von Otto Dix aufgenommen. Sie ist bis heute die größte in Frankreich. Wussten Sie, dass Otto Dix eine starke Bindung zur Stadt Colmar hatte? Als Gefangener im Lager Loglebach während des Zweiten Weltkriegs hatte der Künstler die Gelegenheit, den Isenheimer Altar zu sehen, ein Werk, von dem er eine unauslöschliche Faszination entwickelte.

Am Ende Ihres Besuchs, der Ihnen sicher unvergessliche Bilder bescheren wird, sollten Sie sich die Zeit nehmen, einen Snack im Café Schongauer zu genießen, dem gemütlichen Erholungs- und Essbereich des Museums. Das Café verfügt über eine Terrasse im Ackerhof, die im Schatten junger Apfelbäume zur Ruhe und Erholung einlädt. Von 11:00 bis 16:30 Uhr wird hier durchgehend bedient. Die Speisekarte bietet einfache, aber raffinierte Gerichte sowie köstliches Gebäck. Zum Abschluss lohnt sich ein Besuch im Museumsshop: Ausstellungskataloge und schöne Bücher über Kunst, Schreibwaren und schicke Accessoires, Spiele und Bücher für Kinder - hier gibt es etwas für jeden Geschmack und jedes Alter!