MOR GABRIEL MANASTIRI (MONASTÈRE DE SAINT GABRIEL)

Dieses syrisch-orthodoxe Kloster wurde im Jahr 397 erbaut und ist das älteste christliche Kloster der Welt. Es hat mehrere Restaurierungen erlebt, von denen die jüngste, der obere Teil des Gebäudes, aus dem Jahr 1950 stammt, sowie mehrere Invasionen, darunter die der Mongolen im Jahr 1402. Dennoch hat es in den 16 Jahrhunderten seines Bestehens fast nie aufgehört, monastisches Leben und Traditionen zu pflegen, was es zur wichtigsten noch aktiven religiösen und kulturellen Stätte der syrischen Gemeinschaft in der Region macht. In seiner Blütezeit (7. Jahrhundert) beherbergte das Kloster über 500 Schüler (u. a. Griechen, Perser und Armenier), um sie in den Wissenschaften zu unterrichten. Derzeit beherbergt die Einrichtung 40 Schüler, 14 Nonnen und 3 Mönche.

Das Gebäude besteht zum größten Teil aus gelbem Sandstein. Der erste Hof ist ein neuerer Teil des Klosters und dient als Unterkunft für die Nonnen. Durch die erste monumentale, gemeißelte Tür betreten Sie den Kreuzgang, den ältesten Teil des Gebäudes. Auf der rechten Seite befindet sich die Anastasia-Kirche (512), die während der Regierungszeit des Kaisers Anastasios erbaut wurde. Im Inneren befinden sich hinter den Wandteppichen auf der rechten Seite die Gräber syrischer Heiliger. Beachten Sie die Kuppel über dem Altar, die mit alten Mosaiken aus der byzantinischen Zeit bedeckt ist und Ähnlichkeiten mit den Mosaiken der Hagia Sophia in Istanbul aufweist.

Dreimal am Tag findet ein Gottesdienst statt, für dessen Teilnahme man jedoch eine Sondergenehmigung benötigt. Am Ausgang der Kirche befindet sich auf der rechten Seite die Kuppel von Mo Theodora (540.), ein Ort des Rückzugs. Die Nischen in der Kuppel führen zu kleinen Gebetsräumen, die es den Mönchen ermöglichten, sich zu isolieren. Links von der Kuppel befindet sich das Refektorium der Mönche. Wenn Sie den Gang rechts vom Ausgang des Refektoriums weitergehen, gelangen Sie in den Hof der Kirche der Jungfrau Maria (7. Jh.). Gegenüber der Kirche befindet sich der Friedhof. In der ersten Halle befinden sich neue, unbelegte Gräber. Die Treppe hinunter, der alte Friedhof, auf dem 12.000 Mönche und Bischöfe begraben sind, in stehender oder sitzender Position, den Kopf nach Osten gerichtet. Hier wurde der Heilige Gabriel im Jahr 668 begraben. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Klosters und aus den Löchern in seinem Grab kann man Erde mit heilenden Eigenschaften gewinnen.

Nur der alte Teil ist für Besucher zugänglich. Führer bieten Ihnen eine Tour ohne finanzielle Gegenleistung an, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten, da die Erklärungen reichhaltig sind. Denken Sie jedoch daran, einen Geldschein als Opfergabe im Kloster zu hinterlassen.