BAKONG

Der Bakong ist der schönste und beeindruckendste Tempel der Roluos-Gruppe, der Shiva gewidmet ist und von Indravarman I. Ende des 9. Jahrhunderts erbaut wurde. Er kommt im Spätlicht des Tages besonders gut zur Geltung, wenn man von seiner Westseite her kommt. Der 1936 von Henri Marchal freigelegte und von 1936 bis 1943 von Maurice Glaize restaurierte Tempel entspricht am ehesten der Idee des fünfstufigen kosmischen Meru, das von unten nach oben die Welten der Naga, Garuda, Rakshasa, Yaksha und Maharadschas darstellt. Die acht Ziegelsteintürme, die den Tempel umgeben, symbolisieren die acht Körper Shivas. Früher standen auf jeder Etage auf den Sockeln der Freitreppen in den Ecken Elefanten- und Löwenstatuen, deren Überreste noch zu sehen sind. Auf der Terrasse wurde ein zentraler Turm errichtet, der im 12. Jahrhundert durch einen Turm im Stil von Angkor Wat ersetzt wurde. Außerdem sind Fragmente von Skulpturen zu erkennen, die darauf schließen lassen, dass die Wände einst mit kunstvollen Flachreliefs bedeckt waren. Am auffälligsten ist jedoch die Ähnlichkeit mit dem Borobudur-Tempel auf Java, die sich in vielen architektonischen Details von den Stegen über die Terrassen bis hin zu den Treppen zeigt. Handelt es sich hierbei lediglich um einen (unwahrscheinlichen) Zufall oder diente der indonesische Tempel als Vorbild für den Bakong? Haben wir es hier mit einem Beweis für den Handel mit Indonesien zu tun? Weder Dokumente noch Inschriften geben eine Erklärung ab und das Rätsel bleibt somit ungelöst. Ein Besuch lohnt sich, um sich selbst ein Bild zu machen!