PALAIS ROYAL

Der Königspalast erstreckt sich über eine Länge von 600 Metern nördlich des Baphuon. Er wird im Osten von der Elefantenterrasse, die sein Eingangstor bildet, und an seinen Rändern von einer 6 Meter hohen Mauer begrenzt. Er umfasst den Tempel des Phimeanakas und fünf Teiche, von denen zwei noch Wasser führen. Im südwestlichen Teil der Anlage befanden sich wahrscheinlich die königlichen Residenzen. Man kann die Verwirrung der Historiker verstehen, die mit der Interpretation eines Ortes betraut sind, der von einer ganzen Reihe von Monarchen bewohnt wurde, von denen jeder die Anlage nach seinen Launen veränderte, was eine architektonische Analyse erschwert. Wenn es jedoch einen Ort auf dem Gelände des Palastes gibt, den man nicht verpassen darf, dann ist es der "königliche Pool": 50 m breit und 145 m lang! Das Becken wurde im 10. Jahrhundert erbaut und unter Jayavarman VII. zugeschüttet, bevor es später gereinigt und wieder mit Wasser gefüllt wurde. Erstaunlicherweise ist der Südrand des Beckens viel höher als sein Nordrand, ohne dass man den Grund dafür kennt. Auf den Rängen befindet sich eine Reihe von Flachreliefs, die Fische und andere Wassertiere darstellen. Auf ihnen thronen Naga, verschiedene Tiere, Garuda sowie die Prinzessin Nagi, deren Hut mit Schlangen gespickt ist. Gekrönt wird das Ganze von kleinen Figuren, die bis zur Hälfte aus dem Stein herauswachsen. Der kleine Teich im Osten wurde ebenfalls zugeschüttet und diente eine Zeit lang als Baumschule. Bei seiner Ausgrabung im Jahr 1956 wurden zahlreiche Schmuckstücke gefunden, die wahrscheinlich von den damaligen Adligen (oder ihren Konkubinen) verloren worden waren.