PREAH KHAN

Preah Khan, einer unserer Lieblingstempel, bedeutet wörtlich übersetzt "das heilige Schwert". Dieser riesige religiöse Komplex wurde nach dem Sieg von König Jayavarman VII. über die Cham im Jahr 1191 errichtet. Preah Khan beherbergte unter anderem Tempel, eine buddhistische Universität und ein Kloster. Vor allem aber beherbergte es die Hauptstadt des siegreichen Herrschers, während er sein berühmtestes und beständigstes Werk errichtete: Angkor Thom. Während Ta Prohm der Mutter des Monarchen gewidmet ist, ist dieses seinem Vater gewidmet. Dank der Stele, mit der die Gründung dieses heiligen Ortes gefeiert wurde, konnten Archäologen eine enorme Menge an Informationen sammeln. Sie schätzen, dass etwa 100.000 Menschen auf dem Gelände von Preah Khan gelebt haben, darunter 1.000 Tänzer und 1.000 Lehrer. Ob man nun von Osten oder von Westen her eintritt, eine lange Reihe von Lotusblüten aus Sandstein empfängt den Besucher; sie trugen einst Buddha-Darstellungen, die zusammen mit allen anderen im Tempel befindlichen von Bilderstürmern verbrannt wurden, als diese zum Shivaismus zurückkehrten. Die Eingangspavillons waren wahrscheinlich Schreine. Unsere Beschreibung des Besuchs beginnt am Osttor, wo sich die Anlegestelle am Westufer des Jayatataka befindet, des riesigen Wasserspiegels, dessen Zentrum der Neak Pean ist. Dieses Wasserbecken diente früher als Schleuse, um den Wasserstand des östlichen Baray zu kontrollieren. An der Umfassungsmauer befindet sich ein Fries von Garouda, die Naga packen (alle 50 Meter eine), auch wenn ein großer Teil davon von der Vegetation verwüstet wurde. Henri Marchal, der den Tempel Ende der 1930er Jahre freilegte, wollte einen Teil der Vegetation unberührt lassen, darunter auch die imposanten Käsebäume, die der Schwerkraft trotzen, indem sie auf den Umfassungsmauern wachsen. Die in den folgenden Jahrzehnten und bis heute durchgeführten Restaurierungen versuchen, dieses Gleichgewicht zwischen der überwuchernden Vegetation und den menschlichen Bauten zu erhalten. Vor dem Schrein, im östlichen Teil des Tempels, befindet sich die Halle der Tänzer, die mit prächtigen Apsaras geschmückt ist. Direkt nördlich davon gibt ein zweistöckiges Gebäude den Experten weiterhin Rätsel auf: Die aktuelle Hypothese geht davon aus, dass es sich dabei um einen Reisspeicher handelte. Weitere Informationen folgen... Sobald Sie den Schrein betreten haben, ein riesiges Labyrinth aus Galerien und offenen Räumen, sollten Sie an der Stupa anhalten, die perfekt nach Osten ausgerichtet ist: Die Sonne kommt jeden Morgen, um die Spitze zu bescheinen. Um den Schrein herum befinden sich zahlreiche Flachreliefs, die an das tägliche Leben an der Universität erinnern. Rechnen Sie mit einer guten Stunde, um die Stätte zu umrunden.