PORTE DU MAROC (BAB AL MAGHARIBA)

Begegnung der^dritten Art: das marokkanische Tor, verloren inmitten der vietnamesischen Landschaft... Es zeugt von einer gemeinsamen Geschichte Marokkos, Vietnams und Frankreichs. Es wurde zwischen 1956 und 1960 von einer Gruppe marokkanischer Soldaten aus Indochina errichtet, die gekommen waren, um unter der Flagge der Kolonialmacht zu kämpfen. Ein Teil dieser Soldaten hatte sich den Viet Minh angeschlossen, ein anderer war in Gefangenschaft geraten. Nach Kriegsende 1954 wurden die Marokkaner in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft zusammengefasst, wo sie ihrem eigenen Schicksal überlassen wurden. Sie errichteten dieses Denkmal, das zunächst "Afrika-Europa-Tor" genannt wurde, um ihren Aufenthalt an diesem Ort, der weit entfernt von den Ufern des Mittelmeers liegt, zu markieren. Im Jahr 1965 wurden sie in ein anderes Dorf in der Nähe von Yên Bai, 160 km nördlich von Hanoi, umgesiedelt. Die 70 Überlebenden dieser Odyssee wurden erst im Januar 1972 nach Marokko zurückgebracht. Die Geschichte dieser Kriegsschiffbrüchigen ist in dem Buch der Historikerin Nelcya Delanoe, Poussières d'empire, Paris, PUF, 2002, nachzulesen. Im Jahr 2016 leiteten die Behörden der Stadt Hanoi auf Antrag der marokkanischen Botschaft ein Projekt zur Restaurierung und Erhaltung des Denkmals ein, um die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken. Diese Renovierungsarbeiten wurden Ende 2018 mit einer offiziellen Einweihungszeremonie am 10. November desselben Jahres abgeschlossen. Das Tor ist nun wieder in seinem ursprünglichen Zustand und sein Name ist in vietnamesischer, arabischer und englischer Sprache verzeichnet.