OBILIQ (OBILIĆ)
Die Kleinstadt Obiliq oder Obilić/Обилић (in beiden Sprachen "obilich" ausgesprochen) ist in den Vororten von Pristina kaum zu übersehen. Sie hat etwa 6.800 Einwohner (fast alle Albaner) und wird von einer grauen Wolke beherrscht, die von den beiden umweltschädlichsten Kraftwerken Europas ausgeht. Die Stadt hat jedoch eine glorreiche Vergangenheit, da hier im Jahr 1389 ein Teil der Schlacht von Kosovo Polje stattfand. Ihren Namen verdankt sie übrigens dem serbisch-montenegrinischen Fürsten Miloš Obilić, der während der Auseinandersetzung angeblich den Sultan Murad I. getötet haben soll. Ein sehr wenig gelungenes Reiterstandbild ehrt den Helden, der hier als Albaner gilt. Die gleiche Stadt wird auch offiziell Kastriot genannt, in Erinnerung an Georg Kastriot (1405-1468), besser bekannt als Skanderbeg. Der Anführer des antiosmanischen Aufstands in Albanien sollte hier an der anderen Schlacht von Kosovo Polje teilnehmen, in der sich vom 17. bis 20. Oktober 1448 eine Koalition aus ungarischen und rumänischen Streitkräften und die Armee von Sultan Murad II. gegenüberstanden. Skanderbeg wurde unterwegs von einem serbischen Prinzen, der mit den Osmanen verbündet war, angegriffen und konnte sein Ziel nicht erreichen, sodass Murad II. den Sieg davontrug. Die beiden heutigen Berühmtheiten von Obiliq, die Kraftwerke "Kosovo A" und "Kosovo B", stammen aus dem Jahr 1960. Sie werden mit Kohle betrieben, decken 90% des Strombedarfs des Landes und tragen dazu bei, dass Pristina die Hauptstadt mit der höchsten Umweltverschmutzung in Europa ist. Sie sollten 2017 geschlossen werden. Sie wurden jedoch mit Filtern ausgestattet, die ihre Abgase weniger gefährlich machen sollen.
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