CITADELLE DE SON TÂY

Im Zentrum der Kleinstadt Son Tây wurde die Zitadelle 1822 unter der Herrschaft von Minh Mang (Nguyen-Dynastie) errichtet. Südlich des Roten Flusses bildete sie einen Riegel an der Westflanke von Thang Long. Sie wurde nach den Befestigungsprinzipien von Vauban erbaut und hat eine "gebrochene Linie", aber die gesamte Anlage ist quadratisch und umfasst etwa 1,6 ha, mit Seitenlängen von 400 m und einer Höhe von etwa 5 m. Die Stadtmauer wurde in der Mitte von einer Mauer umgeben. Die von einem Graben und einem Glacis umgebene Anlage wurde aus Laterit-Ziegeln(da ong) errichtet, einem extrem harten Stein, der auch in den örtlichen Siedlungen wie dem Dorf Duong Lâm vorkommt. Ursprünglich war die Zitadelle von einem Netz zusätzlicher Befestigungen umgeben: Erdwälle und Bambushecken. In der südwestlichen Ecke steht der Wassergraben mit dem Fluss Tich Giang in Verbindung. Die Zitadelle wurde von den Schwarzen Flaggen (ehemalige Taiping-Rebellen, die aus China vertrieben worden waren und als Söldner für den Hof von Hué arbeiteten) von General Luu Vinh Phuoc verteidigt, die heftigen Widerstand leisteten. Im Dezember 1883 fiel die Zitadelle dem Angriff der Truppen von Admiral Courbet zum Opfer. 1924 beschloss Martial Merlin, der französische Gouverneur von Indochina, die Zitadelle von Son Tây als historisches Erbe einzustufen. Im Jahr 1984 wurde sie von den vietnamesischen Behörden als "nationale historische Stätte" anerkannt. Die Zitadelle wurde mehrmals restauriert. Der Fahnenmast blieb intakt, ebenso wie die Seitentore. Ein angenehmer Garten verschönert heute den Besuch der Zitadelle.