ÎLE AUX CHIMPANZÉS

Ponso ist nicht mehr: Er starb vermutlich an einem Herzinfarkt am 3. März 2024 im Alter von 50 Jahren, einem für einen Schimpansen ehrenhaften Alter. Der arme Ponso war der einzige Überlebende einer Kolonie von 20 Primaten, die 1983 hierher umgesiedelt worden waren, nachdem sie als Versuchskaninchen für medizinische Experimente missbraucht worden waren. Er hatte 2013 seine Partnerin und seine beiden Kinder durch den Kontakt mit Menschen verloren und lebte seitdem allein auf 5 Hektar Land. Er ruht nun an der Seite seiner Familie auf seiner Insel. Früher konnte man ihn beobachten, indem man mit einem Einbaum in der Nähe herumfuhr, ohne direkten Kontakt, um ihn vor menschlichen Krankheiten zu schützen (eine einfache Erkältung kann tödlich sein). Seit 2015 finanzierte der Verein Les Amis de Ponso (Facebook-Seite: SOS Ponso) sein Futter und unterstützte seinen Vormund, Germain Djénémaya Koidja, einen Rentner, der Ponso als Familienmitglied betrachtete, sowie die gesamte Dorfgemeinschaft der Insel. Pläne, Ponso in ein Schutzgebiet in Sambia und später in Liberia zu bringen, wurden von den Vereinigungen erwogen, aber alle wurden abgelehnt, da Ponso als nicht übertragbarer Bürger der Elfenbeinküste angesehen wurde. Innerhalb von 20 Jahren ist die Schimpansenpopulation in der Elfenbeinküste um 90% zurückgegangen. Ein von der NGO Atiaka betriebenes Schutzgebiet für verwaiste Schimpansen, die vor der Wilderei gerettet wurden, wurde 2017 in Côte d'Ivoire im klassifizierten Wald von Yapo-Abbé eröffnet (Spenden willkommen). Ein geplantes Schutzgebiet mit neuen Schimpansen soll in Kürze auf der Insel Ponso entstehen und wieder für Besucher (aus der Ferne) geöffnet werden. Die Angelegenheit wird weiter verfolgt.