ABBAZIA DI VIBOLDONE

Die Abtei wurde um 1170 vom Orden der Erniedrigten gegründet und erst Mitte des 14. Jahrhunderts fertiggestellt. Der Orden der Erniedrigten wurde 1571 von Carlo Borromeo aufgelöst und durch den Orden der Olivetaner ersetzt. Später wurde die Abtei verlassen und erst seit 1941 ist sie wieder zum Leben erwacht, dank der Gemeinschaft einiger Benediktinerinnen, die dort noch immer nach der Regel ora et labora leben. Als kleine Oase der Ruhe ist Viboldone eine Mischung aus romanischem und gotischem Architekturvokabular. Die Fassade bleibt mit ihren roten Ziegeln und weißen Steinen, ihren Zwillingserker und lombardischen Bändern ebenso harmonisch. Über dem Portal befindet sich die Skulptur einer Madonna in Majestät, die von Heiligen umgeben ist, ein Werk der Maestri Campionesi. Das Innere, das von massiven Rundpfeilern gegliedert wird, ist mit Fresken geschmückt, die durch ihre leuchtenden Farben und die Schönheit ihrer Ausführung auffallen und den Einfluss von Giotto erkennen lassen. Besonders bemerkenswert sind im rechten Seitenschiff eine Madonna mit Kind und Heiligen (1395), die Michelino da Besozzo zugeschrieben wird, und ein Jüngstes Gericht aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, ein Meisterwerk von Giusto de' Menabuoi, das unter dem klaren Einfluss der Schule Giottos entstand. Hinweis für Interessierte: Sieben Mal am Tag versammeln sich die Nonnen zum Gebet, von 5:30 Uhr morgens bis zur Vesper um 18:00 Uhr. Ein mystischer Moment, dem sich alle Besucher anschließen können, wenn sie möchten. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, binden und drucken sie Bücher... digital!