TEMPLES DE KIRADU

Dieser Komplex aus fünf Tempeln wird wegen der erotischen Szenen an den Außenseiten der Tempel auch als "Khajuraho von Rajasthan" bezeichnet. Die Tempel stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert und zeugen von einer interessanten architektonischen Schönheit. Der Reichtum und die Feinheit der Skulpturen sind typisch für die Solanki-Zeit, eine Dynastie, die bis zum 14. Jahrhundert über Gujarat und Kathiawar herrschte. Sie gehören auch zu den wenigen archäologischen Stätten in Rajasthan. Tatsächlich sind diese Tempel nicht mehr geweiht und können wie eine historische Stätte besichtigt werden.

Der am besten erhaltene Tempel ist der Someshvara-Tempel. Er ist Shiva gewidmet und enthält zahlreiche Skulpturen des Gottes sowie Episoden aus dem Ramayana. Die Außenwände sind außerdem mit einer Schar vonApsaras (tanzende Nymphen) und Vyalas (Greife, die normalerweise mit Buddha in Verbindung gebracht werden) geschmückt. Im Inneren des Schreins können Sie eine sehr schöne Darstellung von Shiva entdecken.

Mit den Tempeln von Kiradu ist eine Legende verbunden. Ein alter Weiser ließ seinen Schüler in der Obhut der Einwohner von Kiradu zurück. Doch bis auf die Frau des Töpfers kümmerte sich niemand um ihn. Als der Weise merkte, dass seine Bitte nicht beachtet wurde, belegte er das Dorf mit einem Fluch. Zuvor hatte er die Frau des Töpfers gewarnt und sie aufgefordert, das Dorf zu verlassen, ohne sich umzudrehen. Sie konnte es sich nicht verkneifen, einen letzten Blick über die Schulter zu werfen, als sie den Ort verließ. Sofort wurde sie in eine Statue verwandelt. Diese ist noch heute am Rande des Dorfes zu sehen.