MUSEE NATIONAL DU QATAR

Im Jahr 2018 erblühte eine Rose inmitten der südlichen Corniche. Ihre Eröffnung wurde von der Kultur Queen des Landes, der Schwester des Emirs, Scheicha Al-Mayassa, der Leiterin der Museum Qatar Authority, inszeniert, die dieses neue architektonische Meisterwerk in Auftrag gegeben hat. Das von Jean Nouvel entworfene Gebäude erstreckt sich über eine Fläche von 140.000^m2 und umschließt den Fariq Al-Salatah-Palast und seine Karawanserei aus dem Jahr 1901 in einer Reihe von miteinander verflochtenen Pavillons. Neben dem Museum und einem Souvenirladen gibt es hier auch das Restaurant Jiwan von Alain Ducasse im ^vierten Stock und das Desert Rose, eine nette Café-Kantine. Damit Sie nicht in der prallen Sonne herumlaufen müssen, pendeln Golfwagen zwischen den verschiedenen Eingängen.

Eine riesige Sandrose von Jean Nouvel. Das erste Monument, das die vom Flughafen ankommenden Reisenden sehen, ähnelt in seiner Form den Sandrosen, die man in der Wüste in Form von 539 Sandblättern findet. Bei diesem Projekt arbeitet Nouvel mit einem innovativen Produkt von Lafarge, dem Modellierbeton. Ductal ist formbar wie Knetmasse, eignet sich für alle Träume von dekorativen Objekten und Verkleidungen und lässt sich auch so biegen. Er lässt sich färben, in eine Form gießen, bis er perfekt mit ihr verschmilzt und sich ihrer Form, aber auch ihrer Textur und Hautstruktur anpasst. Ductal ist bis zu zehnmal stärker als herkömmlicher Beton, extrem dünn, leicht und fühlt sich überraschend weich an - ein Material, das der Fantasie freien Lauf lässt. Kein Zweifel also, dass es zu einem der "Lieblingsmaterialien" der Designer geworden ist.

Ambitionierte Sammlungen und eine spektakuläre Szenografie. Für die Qatar Museum Authority verkörpert die Institution die Traditionen der Menschen in Katar und spiegelt ihre Zukunft wider. Das Gebäude beherbergt Sammlungen, die sich auf die Naturgeschichte der Halbinsel, ihre Fauna und Flora beziehen, und erinnert chronologisch an die Geschichte und Kultur der Beduinen (handbemalte Objekte, Schmuck, Wandbehänge, historische Dokumente). Die gemeinsame Szenografie der Räume ist die des gezogenen Bildes mit projizierten Filmen und Animationen, um den Besuch sehr eindringlich zu gestalten. Die Vitrinen sind natürlich prachtvoll.

Kapitel 1 behandelt die Geologie Katars, mit ausgestellten Pflanzen- und Tierfossilien, sowie die natürliche Umwelt und die biologische Vielfalt des Landes (mit seinem Star-Symbol: der Oryx-Antilope) und seine archäologischen Überreste (wieder mit Lehrfilmen).

Kapitel 2 erzählt die Geschichte des alten Katar, eines nomadischen Beduinenvolkes, das zwischen der Wüste und der Küste lebte und an den uralten Handelsrouten lag. Auch hier sind die großen immersiven Filmleinwände überwältigend, man taucht in die Atmosphäre eines Beduinenlagers in der Wüste und in die Zeit der Perlenfischer an der Küste ein, während in den Vitrinen Gegenstände aus der damaligen Zeit ausgestellt werden. Die mit Stickereien und Perlen reich verzierten Kleider katarischer Frauen reihen sich nicht weit vom Prunkstück des Museums entfernt auf: dem Baroda-Perlenteppich. Er wurde 1865 vom Sultan von Baroda in Auftrag gegeben und ist vollständig aus weißen Grundperlen und Edelsteinen gefertigt - ein wahres Schmuckstück!

Kapitel 3 stellt die Nation Katar in den Mittelpunkt, mit ihrer politischen Geschichte von 1500 bis 1913, den Kriegen gegen die eindringenden Reiche und wie Scheich Jassim die Stämme des Landes vereinte. Dann folgt ein Porträt jedes Emirs von Katar bis hin zu Scheich Abdullah bin Jassim Al Thani, in der Zeit des Öl- und Gasgeschäfts, das das Land reich gemacht hat.