SCHLOSS VON CHIMAY

Das auf einem Felsvorsprung über dem Tal der Eau Blanche errichtete Schloss der Prinzen von Chimay ist ein echter Zeuge der sehr alten mittelalterlichen Vergangenheit der Region. Historisch an der Kreuzung römischer Straßen gelegen, beherbergte der Felsvorsprung um das Jahr 1000 einen kleinen Bergfried, der später zu einer wehrhaften Burg ausgebaut wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrmals angegriffen und niedergebrannt, zuletzt im Jahr 1935. Danach wurde sie im Stil der Henri-IV-Renaissance wieder aufgebaut und erhielt eine Zwiebel auf dem Dach des quadratischen Turms. Bei archäologischen Ausgrabungen im Jahr 2004 wurde außerdem festgestellt, dass es auf dem Gelände eine frühe Kirche gab, die wahrscheinlich von Graf Erlebold um 887 errichtet wurde, sowie einen Wachturm aus dem ¹¹. Jahrhundert. 1473 erhob Karl der Kühne die Herrschaft zur Grafschaft und 1486 machte Maximilian von Österreich sie zu einem Fürstentum. Seit 1804 ist das Haus im Besitz der Familie Riquet de Caraman. Zu den berühmten Persönlichkeiten des Fürstentums gehörten Madame Tallien und ihr Sohn, genannt "der große Prinz", dank dessen das berühmte Trappistenbier von Chimay entstand. Letzterer, ein begeisterter Liebhaber der Region und ihrer Traditionen, spielte eine Schlüsselrolle bei der Aufwertung des lokalen Erbes und trug so zum kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung von Chimay bei.

Der Besuch des Schlosses beginnt mit dem Film "Secrets de Chimay", der von Stéphane Bern moderiert wird und die Geschichte des Schlosses und der Personen, die es bewohnt haben, erzählt. Die Eingangshalle empfängt die Besucher mit ihrer Kassettendecke, die ein Beispiel für die dekorative Kunst der Renaissance ist. Danach wird der Besucher eingeladen, den Waffensaal mit seinem erstaunlichen Fußboden zu entdecken, der von den Schlachten und Tapferkeitsgeschichten der Herren von Chimay erzählt, sowie die Zeichnungen des Salons Thierry Bosquet oder die Gemälde des Porträtsalons, bevor sich die Türen des Theaters für den Besucher öffnen. Die Türen des Theaters öffneten sich und enthüllten einen Schatz: Das 1863 im Rokokostil erbaute Theater, das ganz in Gold und rotem Samt gehalten ist, vom Brand 1935 verschont blieb und seit 1993 zum außergewöhnlichen Kulturerbe der Wallonie gehört. Als Höhepunkt des Besuchs finden hier auch Konzerte und Aufführungen statt, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Der Besucher setzt schließlich seinen Weg zur Kapelle und zum Ehrenhof mit Blick auf den Prinzenpark fort. Im Anschluss an die Besichtigung bieten die Terrasse und der Minigolfplatz im Ehrenhof die Möglichkeit, sich inmitten des Schlosses zu entspannen.