VRIJDAGMARKT

Auf diesem Platz, der von alten Häusern mit Stufengiebeln gesäumt wird, spielte sich früher das politische und soziale Leben der Stadt ab. Auf der Westseite des Platzes steht eines der schönen Gebäude der ehemaligen belgischen Arbeiterpartei, "Ons Huis-Bond Moyson" (Unser Haus), das 1900 im eklektischen Stil erbaut wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das Eckgebäude mit dem markanten Türmchen, das den Spitznamen "Toreken" (das Türmchen) trägt und früher das Haus der Gerber war. Die kürzlich erfolgte Renovierung lässt nicht vermuten, dass das Haus aus dem 15. Abgesehen vom Toreken und dem Ons Huis stammen alle Gebäude auf dem Vrijdagmarkt aus dem 18. Man sollte ihn an den Markttagen, freitags oder samstags, besuchen, um seine lebhafte Atmosphäre aufzusaugen. Seit dem Mittelalter wurden hier unzählige Feste gefeiert, wie z. B. das Fest der Fröhlichen Einzüge (eine feierliche Zeremonie anlässlich des ersten Besuchs eines regierenden Monarchen in der Stadt). Doch die Stimmung war nicht immer gut: Hinrichtungen - Scheiterhaufen und Guillotinen - bewohnten diese Pflastersteine. Die letzte öffentliche Hinrichtung fand 1863 statt.

Die Statue von Jacob Van Artevelde. Sie thront in der Mitte des Platzes, den Arm nach England ausgestreckt. Denn 1340 rief er als erster Magistrat von Gent Eduard III. von England zum König von Frankreich aus, um den anderen Thronanwärter, den Lehnsherrn der Grafschaft Flandern, der ein wenig zu sehr den Befehlen aus Paris gehorchte, zu ärgern. Es ging auch um viel Geld, da es um den Import englischer Wolle für flämische Handwerker ging.