DIE KATRAS

Katras sind Karawansereien oder Gebäude, die dazu bestimmt waren, durchreisende Händler oder Pilger zu beherbergen. Sie hatten eine quadratische oder rechteckige Form und beherbergten oft Verkaufsstände im Erdgeschoss und Zimmer im Obergeschoss, die um einen Innenhof angeordnet waren. Der Name soll vom arabischen Wort "katara" abgeleitet sein, das ein Gebäude mit Säulen bezeichnet. In Dhaka gibt es zwei Überreste von Katras in der Altstadt südlich von Chowk Bazar. Viele Gebäude wurden auf ihren Ruinen errichtet und nur wenige Teile sind noch zu sehen, die man gut suchen muss.

Bara Katra: Wurde zwischen 1644 und 1646 von Shah Shuja, dem zweiten Sohn des Mogulkaisers Shah Jahan, erbaut. Er hatte den Bau als seine Residenz in Dhaka geplant, überließ ihn jedoch dem Architekten. Bara bedeutet "groß". Die Architektur des Gebäudes folgt dem üblichen Grundriss der zentralasiatischen Karawansereien: ein quadratischer Hof, der von Magazinen umgeben ist und in jedem Flügel von 22 Zellen überragt wird. Der Zugang erfolgte durch zwei majestätische Tore, die in die Nord- und Südmauer gebohrt waren. Das Südtor kann man noch erspähen, wenn man die Nase hochhält.

Choto Katra: Die "kleine" Katra ist dem Gouverneur von Dhaka, Shaista Khan, zu verdanken, der auch das Mausoleum für Pari Bibi im Lalbagh Fort errichten ließ. Choto Katra stammt aus dem Jahr 1663 und war dazu bestimmt, Persönlichkeiten auf Staatsbesuch und entfernte Mitglieder der Familie des Gouverneurs zu beherbergen. Der Grundriss ist dem von Bara Katra ähnlich, wenn auch etwas kleiner. Es umfasste auch ein Mausoleum, von dem heute jedoch nichts mehr erhalten ist. Das Gebäude wurde während des britischen Empires als Schule genutzt, bevor es nicht mehr genutzt wurde. Wie bei Bara Katra versuchte die Archäologische Abteilung, das Gebäude zu restaurieren, scheiterte jedoch am Widerstand der Eigentümer.