TAKARAZUKA GRAND THÉÂTRE

Die Takarazuka-Zeitschrift wurde 1914 von Ichizo Kobayashi, einem Manager der Eisenbahngesellschaft Hankyu, gegründet. Um die Passagiere dazu zu bringen, die neu eröffnete Eisenbahnlinie zu nutzen, eröffnete er 1911 in der Stadt Takarazuka ein Wassersportzentrum. Nach nur zwei Sommern musste die Einrichtung jedoch wieder geschlossen werden, da das Schwimmen zu dieser Zeit verboten war. Da kam Kobayashi auf die Idee, eine Theatergruppe zu gründen, und die erste Aufführung fand im Schwimmbad statt, das zum Veranstaltungsraum umgebaut wurde. Kobayashi wollte eine Aufführung nur von jungen Frauen präsentieren, im Gegensatz zum Kabuki, das nur aus männlichen Schauspielern bestand, und in Anlehnung an die Knabenchöre. Um heute Teil der Truppe zu werden, muss man zunächst die Theaterschule besuchen und eine zweijährige Ausbildung absolvieren. Jedes Jahr werden 40 Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren aufgenommen. Es gibt keine Altersgrenze für die Mitgliedschaft in der Theatergruppe, allerdings müssen die Schauspielerinnen, sobald sie verheiratet sind, die Bühne verlassen. Da das Training sehr intensiv ist, wird es als unmöglich angesehen, sich gleichzeitig auf die Schauspielerei und ein Familienleben zu konzentrieren. Die Popularität des Takarazuka Grand Theatre in Japan ist heute unbestritten und jedes Jahr kommen mehr als 1 Million Menschen, um die Aufführungen zu bestaunen. Jedes Jahr werden neun Shows aufgeführt, die sich jeweils über etwas mehr als einen Monat erstrecken. Diese sind entweder Originalkreationen oder werden von bestehenden Fiktionen inspiriert. Die 450-köpfige Truppe ist in fünf Gruppen mit jeweils 80 Mitgliedern unterteilt, sodass die Shows sowohl in Takarazuka als auch auf Tourneen durch Japan ohne Unterbrechung aufgeführt werden können. Das Takarazuka Grand Theatre ist wirklich für alle Musical-Fans sehenswert. Die Inszenierungen sind auf den Millimeter abgestimmt, das Make-up und die Kostüme sind majestätisch, und die Darstellerinnen gehen in ihren Charakteren auf. Eine Show, die man sonst nirgends sehen kann, und obwohl sie auf Japanisch aufgeführt wird, muss man die Sprache nicht verstehen, um die Aufführung in vollen Zügen genießen zu können.