SANT MIQUEL DEL FAI

Auf dem schmalen Hügel El Fai, der auf einem natürlichen Felsvorsprung über einer tiefen Schlucht in 400 m Höhe thront, beherbergt das Kloster Sant Miquel del Fai die älteste Höhlenkirche Spaniens. Neben seinem historischen Interesse liegt es inmitten einer Umgebung mit außergewöhnlichem Naturreichtum, den "Cingles de Bertí". Eine wunderschöne, schroffe Landschaft mit Quellen, Wasserfällen und Höhlen, die von der Erosion geformt wurden, wie die Höhlen von Sant Miquel und der spektakuläre Wasserfall des Rossinyol-Baches. Das allgegenwärtige Rauschen des Wassers wiegt den Besucher in den Schlaf.

Ein wenig Geschichte. Im Jahr 997 erhielt der Ritter Gombaud de Besora von den Grafen von Barcelona die Ländereien der Kirche Sant Miquel und ihrer Umgebung. Er beschließt, dort ein Kloster zu Ehren des Erzengels Sankt Michael zu gründen und es dem provenzalischen Kloster Saint-Victor in Marseille anzugliedern. Im 14. Jahrhundert wurde das Kloster auf den Rang eines einfachen Priorats reduziert, bevor es bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1835 unter die Aufsicht des Erzdiakons Minor des Bistums Girona gestellt wurde. Betrachten Sie auf dem Abteiplatz zunächst das Prioratshaus, das charakteristisch für die katalanische Gotik ist. Gehen Sie dann den geschotterten Gang entlang, der zur Kirche Sant Miquel führt, die sich in die Klippen schmiegt und das einzige Beispiel einer romanischen Höhlenkirche in Katalonien ist. Folgen Sie schließlich dem wunderschönen Pfad zur romanischen Einsiedelei Sant Martín, einem schmucklosen, spätromanischen Gebäude.