VALLÉE DE LA CÉRAMIQUE

Gönnen Sie sich eine kulturelle Auszeit entlang des Canal du Centre und erleben Sie das goldene Zeitalter der Keramik in Burgund auf malerischen Spaziergängen durch das Vallée de la Céramique (Tal der Keramik). Zwischen den Tälern der Flüsse Dheune und Bourbince gelegen, zeugt das Vallée de la Céramique von der faszinierenden Geschichte der Keramik, die lange Zeit der drittgrößte Industriesektor der Region war.

Auf dem Gebiet von Le Creusot und Montceau begann die Keramikproduktion 1850 mit der Industrialisierung und dem Aufschwung der Dampfmaschine. Alle Elemente waren vereint, um diese blühende Industrie zu begünstigen: ein tonreicher Untergrund, die Eisenbahn, um die Produktion abzutransportieren, und reichlich Kohle aus den Kohlebergwerken von Blanzy, um die Brennöfen zu befeuern. Im ¹⁹. Jahrhundert ließen sich etwa 40 Fabriken im Tal der Keramik nieder. Die Töpferwerkstätten und Ziegeleien erlebten zu dieser Zeit einen regelrechten Aufschwung und die Werkstätten arbeiteten auf Hochtouren. Fliesen und Gefäße aus Steingut, Steingutdekor, Dachziegel, Ziegel und Keramik wurden massenhaft produziert und die Nachfrage wuchs. Zwischen 1870 und 1920 erlebten die Ziegeleien in Montchanin, Chagny und Ecuisses, die Steingut-Töpfereien in Digoin, Palinges und Pouilloux sowie die Fliesenfabrik in Paray-le-Monial einen großen Wohlstand.

Die Keramikindustrie, die 1940 mit der Einführung neuer Materialien in Bedrängnis geriet, ging nach und nach zugrunde. Heute kann man die Überreste dieses schönen Epos noch sehen: Entlang des Canal du Centre und bei einem Spaziergang durch die Dörfer von etwa 15 Gemeinden werden Sie zahlreiche mit bunten Fayencen geschmückte Fassaden und bemerkenswerte architektonische Zeugnisse bemerken. Verpassen Sie nicht, in Ecuisses Halt zu machen, wo die glasierten Dachziegel und die Dachfirste der berühmten Villa Perrusson auf schöne Weise von diesem einzigartigen Know-how berichten. Die Villa wurde ab 1869 von der lokalen Industriellenfamilie Perrusson erbaut und ist ein echter Katalog der damaligen Produktion in Lebensgröße. Neben dem herrlichen Park, in dem Sie spazieren gehen können, bietet die Villa auch ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm. Schließlich ist die Briqueterie de Ciry-le-Noble, ein ehemaliger Industriestandort zur Herstellung von Ziegelsteinen und Pflasterfliesen, dessen Betrieb 1967 eingestellt wurde, ein Interpretationszentrum, das Sie besuchen sollten. Als Außenstelle des Ecomusée Le Creusot Montceau entfaltet der Standort seine 7.500 m², um den Besucher in die Atmosphäre der damaligen Werkstätten einzuführen. Es werden regelmäßig Sonderausstellungen über das Kunsthandwerk veranstaltet.