MUSEE ITHRA

Ithra ist wahrscheinlich das Beste, was die Museumsszene in Saudi-Arabien zu bieten hat. Es wurde an dem Ort errichtet, an dem im März 1938 das erste Ölfeld des Landes entdeckt wurde. 15 Kilometer südlich von Dammam taucht das Gebäude, das von der inneren Struktur des Muttergesteins, in dem sich das Öl bildet, inspiriert ist, inmitten einer trostlosen Wüste auf. Der Turm mit seinen zwei überdimensionalen Kieselsteinen ist ein Werk des norwegischen Architekten Snohetta und allein schon deshalb sehenswert. Das Ithra-Museum steht in einer Reihe mit dem Future Museum in Dubai, den Guggenheim-Museen in New York und Bilbao, dem Musée des Confluences in Lyon und dem Ordos-Museum in China und ist ein architektonisches Meisterwerk. Das Gebäude wurde nach den LEED-Umweltstandards entworfen und alle Arten, die in seinen Gärten gepflanzt wurden, wurden aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegen das raue saudische Klima ausgewählt. Im Arabischen bedeutet Ithra "Bereicherung" und der Name wurde natürlich gewählt, um die kulturelle Bereicherung, den Grund für die Existenz dieses schönen Museums, zu bezeichnen. Darüber hinaus ist Ithra Teil eines größeren Projekts, des König-Abdulaziz-Kulturzentrums für Weltkultur, das ein Kindermuseum, eine Bibliothek und einen Veranstaltungssaal mit 900 Plätzen umfasst. Das Kulturzentrum wurde im Dezember 2016 von König Salman bin Abdulaziz eingeweiht und das Museum öffnete im Juni 2018 seine Pforten. Die Anlage wurde vollständig von Aramco, dem saudi-arabischen Ölkonzern, finanziert.

Neben den Sammlungen lässt sich das Museum wie ein Werk für sich besichtigen. Volumen, Materialien, Lichtspiele und Raumgestaltung werden in einstündigen, englischsprachigen programmierten Führungen erläutert. Das Ithra-Museum ist in fünf thematische Galerien unterteilt.

Galerie Funoon (Galerie 1). Sie zeigt eine Entdeckungsreise durch die zeitgenössische Kunst im Nahen Osten und in Saudi-Arabien anhand von Wechselausstellungen, in denen die Künstler von heute im Mittelpunkt stehen.

Ajyaal Galerie (Galerie 2). Die zweite Galerie schlägt eine Brücke zwischen dem Saudi-Arabien der Vergangenheit und dem Saudi-Arabien der Gegenwart. Sie betrachtet das Nationalgefühl anhand der verschiedenen Regionen und Kulturen des Landes neu.

Galerie Kunooz (Galerie 3). Diese Galerie würdigt das islamische Erbe des Landes durch eine Auswahl an alten religiösen Objekten, Modellen und interaktiven Präsentationen.

Galerie Rehlaat (Galerie 4). Die interaktive Ausstellung zeigt die geologische Formation des Landes sowie seine Tier- und Pflanzenwelt.

Galerie Aramcorama (Galerie 5). Fotos und Texte präsentieren die moderne Geschichte Saudi-Arabiens, die das Land mit der Entdeckung von Öl grundlegend verändert hat.